1. Brüste an die Küste


    Datum: 04.11.2018, Kategorien: CMNF

    ... begrüßte ihn mit einem Schmatzer, was ich sonst nie machte. Wir berichteten kurz, wie wir den Sturm überstanden hatten. Er war sichtlich beruhigt, vor allem, weil er den Schaden an dem anderen Haus schon gesehen hatte. Als er uns aber hatte lachen hören, war ihm klar, dass uns nichts passiert war. Mit der Dachrinne, der Antenne, dem verlorenen Stuhl war die Schadensliste auch nicht sehr lang. Dann erklärte er uns kurz, wie sie sich zu Hause gesorgt und mehrfach mit Nurias und Nikes Eltern telefoniert hatten. Julia erzählte von unseren Bastelarbeiten.
    
    Plötzlich ging im Wohnzimmer das Licht wieder an. Offensichtlich war der Strom wieder da. Ich ging an das Telefon. Auch das funktionierte wieder. Nur das Wasser fehlte noch.
    
    Nuria rief bei ihren Eltern an und berichtete recht ausführlich über Geschehnisse und Schäden.
    
    Papa blieb ungefähr eine Stunde. Dann musste er wieder nach Hause: „Ihr seid zwar alle etwas verrückt, vielleicht sogar völlig verrückt, aber nicht unvernünftig. So wie wir Rockmusik in den 70-en gehört haben. Mit der Mischung kommt man gut durch das Leben.“
    
    Wir waren satt, reichlich angeschickert und müde. Wir räumten zusammen, machten uns in Richtung Bett auf. Endlich konnten wir auch wieder etwas entspannter schlafen, konnte man doch in die Rückkehr der Normalität wieder Hoffnung haben.
    
    Bis in den späten Nachmittag hinein war nichts von uns zu hören. Inzwischen floss auch das Wasser wieder. Wir konnten duschen und ganz entspannt auf die Toilette ...
    ... gehen. Wasser raus, Wasser rein. Verständlich, wenn man die schon reichlich verbrauchten Vorräte sah; die Badewanne war nicht einmal mehr zu einem Drittel gefüllt. Eine Dusche hatten wir alle nötig und selbstverständlich gab es auch Bedarf nach einer Rasur. Heute, um die Augenblick der Erinnerung an diese seltsamen Stunden zu vergegenwärtigen, kann ich mir kaum noch vorstellen, dass wir auf so etwas in dieser Situation noch Wert legten. Aber vielleicht gab es uns ein Stück von schmerzlich vermisster Normalität, da wir alle immer gut rasiert herumliefen. Bei einer Blondine wie mir kann man bei den ersten Stoppeln kaum etwas sehen. Trotzdem fühle ich mich so nicht wirklich gepflegt, vor allem aber nicht wirklich nackt. Und wir halfen uns gegenseitig. Vielleicht erklärt auch das etwas die damalige Situation. Mir ist jedenfalls noch jeder Augenblick und jeder Augenschein gegenwärtig.
    
    Jetzt hatten wir alle das Bedürfnis, nach all diesen Tagen des Eingesperrtseins aus dem Haus zu kommen und ein wenig spazierenzugehen, um wieder frei atmen zu können, hatten wir doch alle unsere schickste Ausgehuniform an. Die Luft war wieder wärmer geworden und der Himmel blau, als ob nie etwas geschehen war. Unsere liebe Sonne begrüßte uns mit einer liebenden Umarmung. Julia stellte die Flaschen mit der Sonnenschutzcreme auf den Tisch. Nike nahm sich eine und begann, meine Brüste einzucremen. Bisher hatten wir uns alle nur beim Rücken ausgeholfen. Louisa hatte die Freude, Wiebke großflächig zu – ...