Langes Wochenende
Datum: 30.08.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Beziehung akzeptiert. Er muss doch sehen, dass sein Vater zum ersten Mal seit langem wieder richtig glücklich ist.
"Was unternehmen wir heute?", erkundigt sich Anna. Sie wechselt damit das Thema.
"Wir segeln los", antworte ich. "Wohin der Wind und treibt."
"Ich dachte, beim Segeln kommt es darauf an, den Wind richtig auszunützen, um in die gewünschte Richtung zu kommen", neckt sie mich.
"Doch manchmal ist es besser, sich einfach treiben zu lassen. Das Wetter ist herrlich, du bist bei mir. Was will ich mehr. Wenn dies nicht der richtige Moment ist, um kein Ziel zu haben und sich einfach nur treiben zu lassen."
"Du bist mit deinem Leben so zufrieden?"
"Ich bin glücklich, nicht nur zufrieden", antworte ich. "Du bist alles, was mir zum perfekten Glück gefehlt hat."
"Ich und ein Frühstück", scherzt Anna. "Ich habe Kohldampf. Das muss der Sex von gestern Abend sein."
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Wir haben uns gestern den ganzen Tag nur treiben lassen. Gegen Abend haben wir eine Bucht angesteuert und dort geankert. Anna und ich haben uns die halbe Nacht geliebt. Es war unglaublich. Die Kleine wird immer anspruchsvoller und verlangender. Heute früh beim Aufbruch hat sie mich schüchtern gefragt, ob wir noch einmal die Bucht ansteuern könnten, in der ihr wirkliches Leben begonnen hat
Und nun ist es soweit. Wir laufen erneut die Bucht an, in der ich Anna zur Frau gemacht habe. Wie schon bei unserem ersten Hiersein sind wir zum Restaurant gefahren und haben uns verwöhnen ...
... lassen. Während ich noch das Beiboot anbinde, klettert Anna bereits an Bord. Als ich nachkomme entdecke ich sie als Schatten am Bug des Schiffes. Sie schaut hinaus auf das Meer. Ich gehe zu ihr und stelle mich ohne etwas zu sagen, hinter sie. Eine Zeitlang bewegt sie sich nicht.
"Das ist unsere letzte Nacht", sagt Anna schließlich. Trauer schwingt in ihrer Stimme mit.
"Wir werden noch viele gemeinsame Nächte haben. Wenn du willst auch in dieser Bucht."
"Was erwartet uns da draußen in der Welt?"
"Egal was uns erwartet, wir werden das Leben meistern", versichere ich. "Gemeinsam!"
"Bist du sicher?"
Ich bin verwundert. Anna war die letzten Tage wie ausgewechselt. Voller Lebenslust und Optimismus hat sie in die Zukunft geblickt. Nun aber, wo diese Zukunft zum greifen nahe ist, scheint sie wieder ängstlich zu werden.
"Ich will alles dafür tun. Ich liebe dich."
"Reicht das?", wirft sie ein. "Es wird nicht leicht sein."
"Ich bin kein Hellseher. Aber ich wünsche mir eine Zukunft mit dir."
"So unbeschwert wie die letzten Tage wird es mit Sicherheit nicht. Ich würde am liebsten hierbleiben."
"Wir müssen uns über kurz oder lang dem Leben stellen."
"Morgen Abend muss ich zurück ins Heim. Was wird dann aus uns?"
"Du bist doch volljährig?", erkundige ich mich.
"Ja, seit zwei Monaten."
"Dann musst du nicht zurück ins Heim."
"Wo soll ich sonst hin?"
"Du ziehst bei mir ein. Deine Sachen holen wir am Montag oder am Dienstag."
Anna schaut mich ...