1. Langes Wochenende


    Datum: 30.08.2019, Kategorien: Romantisch

    ... ganze Bergkette? Die ist ja riesig."
    
    "Die ganze Kette", bestätige ich.
    
    "Ist das dort schon das Meer?", erkundigt sie sich nach einer Pause.
    
    "Das ist das Meer. Links die Adria und rechts das Mittelmeer."
    
    "Das Land dazwischen ist sicher Italien."
    
    "Genau, dort am Horizont müsste Florenz liegen."
    
    "Wow, die Toskana", schwärmt sie.
    
    "Gefällt dir die Toskana?"
    
    "Ich war noch nie dort. Ich kenne nur Bilder davon. Es ist einer meiner Träume, eines Tages dorthin zu fahren."
    
    Wir haben Rückenwind und kommen deshalb gut voran. Schon nach gut einer halben Stunde sind wir bereits in der Nähe des Flughafens von Zadar.
    
    "Meine Damen und Herren, hier spricht ihr Kapitän. Wir nähern uns dem Zielflughafen und werden gleich in den Sinkflug übergehen. Ich bedanke mich, dass sie die Reise mit unserer Fluglinie angetreten haben und wünsche einen herrlichen Segeltörn", informiere ich scherzhaft meinen Fluggast.
    
    "Wir sind schon da?", erkundigt sich Anna. Sie hat einen bedauernden Unterton in der Stimme.
    
    Ich kommuniziere mit dem Tower, bekomme die Landeerlaubnis und setze zur Landung an. Als Anna den Boden immer näherkommen sieht, wird ihr offenbar wieder etwas mulmig zumute. Sie hält sich erneut fest und wirft mir einen Blick zu, als wolle sie um ihr Leben betteln. Auch ohne ihre Blicke lande ich die Maschine sicher und lasse sie ausrollen. Ich übergebe vor dem Hangar das Flugzeug einem Angestellten des Flughafens, den ich von meinem Kommen informiert habe. Er wird ...
    ... die Maschine in den Hangar schieben, wo sie die nächsten vier Tage sicher abgestellt ist.
    
    Als Anna aussteigt bekommt der Angestellte große Augen. Er dürfte Mitte Zwanzig sein und damit altersmäßig deutlich besser zu ihr passen. Offenbar bemerkt auch sie die Blicke und schmiegt sich als Reaktion auffallend deutlich an mich.
    
    "Du bist ein Schelm", flüstere ich ihr zu.
    
    "Ich genieße es, mit dir zusammen zu sein. Das ist für mich eine ganz neue und aufregende Welt", säuselt sie zurück.
    
    Während ich das Gepäck von den Rücksitzen der Maschine nehme, legt sie sogar ihre Hand auf meinen Hintern. Es fühlt sich verdammt gut an. Einen Moment halte ich sogar inne, nur um ihre Nähe zu genießen. Allerdings mache ich mir sehr schnell wieder bewusst, dass sie meine Tochter sein könnte und gehe weiter.
    
    "Komm", fordere ich sie auf.
    
    Anna will mir zwar ihre Tasche abnehmen, aber ich gebe ihr zu verstehen, dass ich das schon mache Ich gehe zielstrebig zum Taxistand. Auf dem Weg dorthin erledigen wir noch schnell die Einreisefomalitäten. Da der Flughafen in Zadar nicht groß ist, sind die Weg nur kurz. Anna scheint vergnügt zu sein, denn sie springt die ganze Zeit wie ein übermütiges Reh neben mir her.
    
    Vom Taxi lasse ich uns zur Marina bringen. Hier melde ich mich beim Hafenmeister und informiere ihn, dass ich morgen mit dem Boot hinausfahre und bis Sonntag weg sein werde. Da er die im Hafen liegenden Boote überwacht, muss ich ihn informieren. Sonst könnte er meinen, das Schiff sei ...
«12...678...45»