Emilias Metamorphosen - 8: Der Valentinstag
Datum: 10.09.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
... etwas gedacht. Ich schätze, es ist … auch der Wein!« - ein Bild für Götter, wie sie dezent errötete und dann ein Glühen aus ihrer Brust heraus ausstrahlte, dass es ihm wahrlich den Atem raubte. Zugleich dachte er, Signale empfangen zu haben, die so sehr seinem inneren Herzenswunsch entsprachen, dass er bereits befürchten musste, sich irren zu müssen. Und ebenso langsam, vorsichtig vor allem, tappte er einen Schritt behutsam weiter nach vor.
»Du hast mich die ganze Zeit nur angesehen ...«
Emilia errötete nun noch zusätzlich auf eine ganz andere Art und Weise als zuvor und meinte entschuldigend: »Ich wollte nicht … starren!«
»Nein, nein, nein, ganz sicher nicht falsch verstehen. Aber diese Art und Weise, wie du mich angesehen hast, das war wirklich … ganz anders, ganz … einfach wie ... Es erschien mir wie wärmendes Feuer – aber weder von den Flammen der Kerze und auch nicht vom Flackern des Kamins!«
Das Rot in Emilias Gesicht wurde noch dunkler, aber ein Lächeln flackerte auf ihren Lippen, als sie sah, wie glücklich Richard nicht nur wirkte, sondern wahrlich war. Und wie verliebt seine Augen funkelten und wie weich die Kerzen seine Gesicht zeichneten – liebenswert, küssenswert, begehrenswert. Sie atmete tief durch und blickte ihm ihrerseits total vernarrt in die Augen und ergriff seine Finger und spielte ein wenig damit, drückte sie und streichelte sie im gleichen Vorgang. Es lag ihr so sehr auf den Lippen, ein wenig mehr schon jetzt von ihren inneren ...
... Gefühlen und dem möglichen Plan für heute preiszugeben, aber noch war sie nicht mutig genug. Noch war sie innerlich nicht so reif und derart voller Begierde, dass sie auch diesen letzten Schritt mit absoluter Sicherheit wagen wollte.
Beiden lag wohl in genau jenem Moment exakt das gleiche auf den Lippen. Eine Frage, die sich beide nicht stellen getrauten und doch bekamen sie diese nicht aus dem Hinterkopf heraus. Bei Emilia war es noch ihre echte Schüchternheit, bei ihm jedoch eher einfach das Bewusstsein und die innere Erkenntnis, sie nicht bedrängen zu wollen. Nicht zu etwas zu zwingen oder gar überreden, das aus freien Stücken nur von ihr kommen musste. Nur von ihr heraus und nicht durch sein direktes Zutun – wie etwa bei einem der letzten Male, das sie auch nicht beredet und zugleich auch nicht wirklich verdrängt hatten.
Fast fühlte er sich, als würde er ihr jetzt und auf der Stelle einen Heiratsantrag stellen wollen – und Emilia hatte auch für die eine Sekunde lang das Gefühl, dass er vielleicht noch etwas ganz anderes in seinem Sakko verborgen haben könnte, das er ihr mit einer wunderbaren Liebeserklärung an den Finger stecken wollte.
Nicht dass sie enttäuscht war, dass es so weit gar nicht kam. Nein, sie fühlte einfach, dass sie diese Zeit benötigte, um zu reifen und dafür bereit zu sein und werden. Und je länger der Abend und das feine Durchkosten von einem weiteren Gericht andauerte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass es wohl auch an ihr lag, ...