1. Ohne Liebe keine Zukunft-Edited


    Datum: 24.09.2019, Kategorien: Lesben Sex

    ... Wenger.
    
    Universitätsklinikum Hamburg.
    
    Es geht um Ihre Tochter Julia Graz."
    
    „Wir haben keine Tochter," so die Antwort.
    
    Dr. Wenger starrte auf das Telefon. Gab aber noch nicht auf.
    
    „Entschuldigung. Aber Ihre Tochter hat Leukämie. Ich wollte sie bitten, sich testen zu lassen. Wegen einer Knochenmarkspende," fuhr er unbeirrt fort.
    
    „Scheinbar haben sie es nicht verstanden," hörte ich meine Mutter sagen.
    
    „Wir haben keine Tochter. Und uns testen zu lassen, nur damit diese Person ihr perverses Treiben fortsetzen kann,
    
    steht ja wohl nicht zur Diskussion. Und jetzt schönen Tag und behelligen Sie uns nicht mehr!"
    
    -KLICK- Aufgelegt.
    
    „Ich hab es Ihnen doch gesagt," erklärte ich.
    
    Die Reaktion meiner „Erzeuger" war nun wirklich keine Überraschung für mich gewesen.
    
    Und trotzdem tat sie weh.
    
    Nicht einmal jetzt, konnten oder wollten Sie über ihren Schatten springen.
    
    „Diese intoleranten Arschlöcher," entfuhr es dem Arzt.
    
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
    
    Es dauerte wirklich etwas, bis das er sich wieder beruhigt hatte. Sein Blick mir gegenüber drückte tiefes Mitgefühl aus.
    
    Ich sah ihm an, das er nach tröstenden Worten suchte.
    
    Und fand keine.
    
    „Herr Doktor. Wie lange habe ich noch?"
    
    Er räusperte sich. Seine Stimme war immer noch belegt.
    
    „Ganz ehrlich Frau Graz. Wir wissen es nicht. Vielleicht achtzehn Monate. Vielleicht zwei Jahre. Ohne Behandlung. Mit Medikamenten vielleicht drei Jahre. Wenn wir bis dahin keinen Spender gefunden ...
    ... haben,
    
    dann .........!"
    
    Er ließ den Satz unvollendet.
    
    Zwei bis drei Jahre.
    
    Scheiße wenn man so lange zum Sterben braucht.
    
    Vor allem wenn man alleine stirbt.
    
    Alleine und einsam.
    
    Äußerlich wirkte ich vielleicht relativ gefasst.
    
    Doch in mir starb der letzte Rest meiner verfluchten Seele.
    
    Der Rest, der mir noch geblieben war.
    
    „Ich schreibe sie jedenfalls erst mal dauerhaft krank.
    
    Und bete zu Gott das wir bald einen geeigneten Spender finden."
    
    „Ihr Wort im Ohr des großen Gasförmigen," versuchte ich zu scherzen.
    
    Nicht wirklich gelungen.
    
    Galgenhumor.
    
    Wie heißt es so schön?
    
    „Tumor ist, wenn man trotzdem lacht."
    
    Echt ein scheiß Satz.
    
    Ich bekam noch nen ganzen Haufen an Medikamenten mit und den Plan wie sie einzunehmen sind.
    
    Dann entließ mich der Arzt.
    
    Gedankenverloren dackelte ich nach hause.
    
    Plötzlich kam mir meine Wohnung nicht mehr nur winzig und leer vor, sondern fast schon wie ein Sarg.
    
    Ich heulte mir den ganzen Frust von der Seele.
    
    Stundenlang. Bis das ich vor Erschöpfung einschlief.
    
    Am nächsten Morgen fühlte ich mich noch immer beschissen. Und sah auch so aus.
    
    Erstmal ins Amt. Termin machen mit dem Chef.
    
    Situation erklären.
    
    Mein Boss war echt betroffen.
    
    Naja.
    
    Hilft mir nun auch nicht wirklich. Trotzdem nett.
    
    Gott sei Dank hatte ich zwei Jahre vorher die Verwaltungsprüfung gemacht. Hatte somit Beamtenstatus.
    
    Als Beamter bekommst du fast den kompletten Lohn weiter. Kein Krankengeld. Kein ...
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