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Ohne Liebe keine Zukunft-Edited
Datum: 24.09.2019, Kategorien: Lesben Sex
... Zeit. Kommst schon lange. Fast jeden Tag. Holst dir immer ne Latte und sitzt dann hier." „Drei Jahre schon." Warum sagte ich das jetzt? Zum Labern hatte ich wirklich keine Lust. „Dir scheint es irgendwie nicht gut zu gehen." „Gut erkannt," antwortete ich sarkastisch. „Sorry. Sollte nicht so hart klingen." Jetzt entschuldigte ich mich auch noch. „Wartest du auf irgendwas?" Stumm nickte ich. „Und worauf?" „Das Ende!" Meine Stimme klang heiser. Ein dicker Kloß sitzt in meinem Hals. Nicht leicht über den eigenen Tod zu reden. „Ich bin krank. Leukämie. Endstadium." „Ohhh." Eigenartigerweise hörte ich kein falsches Mitleid. Besorgnis ja. Und echtes Mitgefühl. „Keine Chance?" „Bis jetzt kein Spender gefunden. Wird wohl auch nichts mehr." Resignation in meiner Stimme. „Ich warte bis das es endlich vorbei ist. Der Arzt sagt nur noch ein paar Monate." „Warum kämpfst du nicht dagegen?" „Wozu?" Meine Antwort ließ sie zusammen zucken. „Gibt es niemanden, dem du wichtig bist?" Stumm schüttelte ich den Kopf. Tränen verschleierten meinen Blick noch mehr. „Mir bist du aber wichtig." Überrascht schaute ich sie an. Irgendwie erinnerte sie mich an jemanden. Aber an wen? Keine Ahnung. Mein Hirn funktionierte auch nicht mehr wirklich. „Wir kennen uns doch gar nicht." „Vielleicht doch." „Bloß weil ich seit drei Jahren hier fast täglich nen Kaffee hole?" „Ich sehe dich dann immer durchs ...
... Bürofenster." „Aha. Dein Laden?" Sie nickte. „Vielleicht hätte ich dich viel früher ansprechen sollen. Aber du sahst immer so abwesend aus." „Sorry. Bin kein guter Gesprächspartner." „Hätte ich das doch alles früher gewusst," seufzte sie. Mit diesem Satz konnte ich nun gar nichts anfangen. „Hätte auch nichts geändert." „Vielleicht doch," murmelte sie. Überrascht sah ich sie an. Und wieder hatte ich das Gefühl sie zu kennen. Verdammt nochmal. Woher nur? Wäre sie eine meiner unzähligen Bettgenossinnen gewesen, so eine wie sie hätte ich niemals vergessen. Also woher kommt sie mir so bekannt vor? „Glaub mir. Wir kennen uns." „Und woher? Sorry. Mein Hirn will nicht mehr so richtig." Sie ging nicht darauf ein. Eine Zeitlang schwiegen wir. „Ich heiße übrigens Isabel." „Schöner Name. Julia," stellte ich mich vor. „Ich weiß," flüsterte sie fast unhörbar. „Woher?" wollte ich wissen, bekam aber wieder keine Antwort. „Es ist kalt. Lass uns ins Bistro gehen." Sie erhob sich, streckte mir ihre zarte Hand entgegen. „Ich werde schon nicht erfrieren. Und wenn doch? Wen störts!" Trotzdem ergriff ich die angebotene Hand, ließ mich hochziehen. Ihre Hand war so warm, fühlte sich irgendwie so verdammt vertraut an. Und sie ließ meine Hand nicht los, als wir zum Bistro zurück gingen. Dieses Gefühl an ihrer Hand zu gehen, war so schön. Ich seufzte. Wie gerne hätte ich dieses Gefühl öfters erlebt. Doch auch dafür ...