Die Insel
Datum: 04.10.2019,
Kategorien:
BDSM
... Unterkunft. Es handelte sich um eine komfortable, große, gut ausgestattete Ferienwohnung in herrlicher Lage mit unverstelltem Meerblick. Unter anderen Umständen hätte er dafür viel Geld bezahlen müssen. In den Schränken eine komplette Garderobe. Freizeitkleidung, Anzüge, sogar ein Smoking, alles in seiner Größe. Ein sparsam, aber geschmackvoll möblierter Wohnbereich, ein Esszimmer mit Zugang zu einer Küche, die das Herz eines Kochs hätte höher schlagen lassen, ein Raum mit Sportgeräten - alles vom Feinsten. Das Einzige, was fehlte: Telefon, Fernseher, Radio, Computer ... An Nachrichten aus der Außenwelt war hier nicht zu denken, es sei denn, sie kämen per Flaschenpost.
Eine wohlbekannte Stimme, rauchig und erotisch, schreckte ihn aus den Gedanken auf: „Wie ich sehe, bist du zu dir gekommen. Sehr schön. Sieh' dich nur in Ruhe um. Alles andere kommt später." Er sah sich um, aber niemand war zu entdecken. „Du brauchst mich nicht zu suchen. Ich finde dich, wenn ich dich brauche", hörte er, „du solltest gleich wissen, dass du unter ständiger Beobachtung stehst. Aber du wirst schon keine Mätzchen machen. Dafür bist du zu klug." Er versuchte mit Diana zu reden, aber die Stimme aus dem Nirgendwo schwieg beharrlich.
Er nahm das Angebot, sich erst mal umzusehen, ausführlich wahr. Er trat aus der Tür auf eine Terrasse, die ebenfalls zum Meer wies. Auf der anderen Seite des alleinstehenden Hauses schlängelte ein Fußweg vorbei, der zu einer etwa hundert Meter entfernten kleinen ...
... Ansammlung von Häusern führte. Auf der anderen Seite schien er in die Bucht unter ihm zu gehen. Eine dritte Richtung stieg den Abhang empor. Maurizio entschied sich für den Spaziergang aufwärts. Vielleicht gelänge es ihm so, sich einen Überblick zu verschaffen. Nach wenigen Schritten geriet er außer Atem. Die Nachwirkungen der Reise machten ihm zu schaffen. Außerdem hatte er brüllenden Hunger. Wer weiß, seit wie langer Zeit er nichts mehr gegessen hatte. Also ging er zurück. Er wollte gerade in der Küche nach Essbarem suchen, da erklang wieder Dianas Stimme: „Gib dir keine Mühe, da ist nichts. Nimm den anderen Weg. Gleich das erste Haus auf der rechten Seite. Die Tür ist offen, komm einfach rein."
Sie empfing ihn an einem Schreibtisch sitzend. Vor ihr ein Laptop, den sie gerade herunterfuhr, als er sich ihr näherte. „Na, du hast die Reise ja ganz gut überstanden. Aber den Berg raufgehen solltest du erst, wenn du wieder ganz fit bist." - „Wo sind wir hier?" begehrte er zu wissen. „Auf einer Insel", war ihre sybillinische Antwort, „die nächste Küste ist fast tausend Kilometer weg, abseits der befahrenen Schifffahrtsstraßen, in keiner gängigen Karte verzeichnet, hier haben wir unsere Ruhe." Damit musste er sich wohl zufrieden geben.
Sie führte ihn in einen Nachbarraum. Zu Maurizios großer Freude entdeckte er einen reichlich gedeckten Tisch.
Eine kleine, alte, verschrumpelt aussehende Frau, mit listigen, flinken Augen und schlohweißen Haaren trug noch einige Schüsseln ...