1. In Geiselhaft - Teil 2


    Datum: 27.10.2019, Kategorien: BDSM

    ... bemerkte, so fixiert war sie auf die Geräusche.
    
    Die beiden Frauen, die hier wie eine Ware abgeladen wurden, hatte die Dorfgemeinschaft als Mägde erworben. Beide waren unverheiratete Handwerkertöchter aus einer weit entfernten Stadt, wo sie in Schwierigkeiten geraten waren und von einem der durchreisenden Sklavenhändler eingefangen wurden. Die Mädchen waren Ende 20, eher korpulent und äußerlich nicht besonders attraktiv. Es war schwierig gewesen, einen Kunden für sie zu finden, und so waren sie fast einen Monat lang im Hof des Sklavenhändlers geblieben. Nachts wurden sie in einem Nebengebäude nebeneinander auf eine schmale Pritsche gebunden, und am Tag mussten sie in Hof und Lager des Händlers, der außerdem Geschäfte mit Wein und Holz machte, arbeiten.
    
    Nun standen die beiden fröstelnd in der Nähe des Wagens. Ihre groben Leinenkleider hatte man ihnen bereits am Morgen ausgezogen, nachdem sie aus dem Stock geholt wurden. Jetzt nahm man ihnen die wertvollen Eisenfesseln aus dem Besitz des Sklavenhändlers ab und band ihre Hände mit Seilen auf dem Rücken streng zusammen. Auch die Fußgelenke wurden gefesselt, aber das Seil hatte soviel Spiel, dass die beiden kleine Schritte machen konnten. Der Bürgermeister des Dorfes war inzwischen hinzugekommen, sah sich die Mädchen genau an und meinte: „Nun ja, die können sicher ganz gut arbeiten. Ich nehme sie, wie besprochen.“ Er gab dem Vertreter des Händlers einen kleinen Beutel mit Münzen und wies die Mädchen an, quer über den ...
    ... Marktplatzes zu einem hölzernen Podest zu gehen. Allerdings kamen die beiden nicht so schnell voran wie gewünscht, und der Bürgermeister fluchte ihnen hinterher. Am Podest angekommen, wurden die Mädchen von kräftigen Männerhänden auf die Plattform gezogen, wo sie mit seitlich ausgestreckten Armen an ein T-förmiges Gerüst gebunden wurden. Von dort aus mussten sie mit ansehen, wie sich der Wagen mit den übrigen Gefangenen wieder in Bewegung setzte und das Dorf verließ, eine große Staubwolke hinter sich.
    
    Als Isabelle abends schon in ihrem neuen Bett lag, standen die beiden Mädchen noch immer und schon völlig entkräftet auf dem Gerüst, um sie herum einige Bauernfamilien, die unter sich aushandelten, wer eine der Mägde gegen eine hohe Zahlung in die Gemeindekasse mit nach Hause nehmen sollte.
    
    Als der Wagen wieder unterwegs war, dachte Isabelle zum ersten Mal an diesem Tag an ihre Freundin Astrid. Ob sie wohl auch auf dem Wagen war? Und wenn ja, wäre sie genauso blind und unfähig zu sprechen wie sie selbst oder sah sie sie womöglich genau in diesem Augenblick voller Mitleid an? Und wenn sie nicht hier wäre – was könnte mit ihr geschehen sein?
    
    Isabelle hoffte, dass sie sie wenigstens an der nächsten Übernachtungsstelle zu sehen bekommen würde. Aber auch Astrid sollte Isabelle erst in über drei Jahren wiedersehen.
    
    Nicht sehr viel später hielt der Wagen abrupt an. Isabelle hatte den Eindruck, dass sie an einer burgartigen Anlage angelangt waren, denn sie hörte, natürlich gedämpft ...
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