1. Leah 1.1 - Lichtblick - 01


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Lesben Sex

    ... las die Nachricht an dem Abend noch viele Male. Dachte an den Nachmittag, den Abend neben ihr, zusammen. Was ich in dem Moment noch nicht wusste, so lange würde wir nie wieder nebeneinander sitzen. Also so anständig.
    
    Das Erwachen. Irgendjemand sagte einmal zu mir, man würde den Tod eines Menschen erst dann verarbeiten, wenn man geheult hätte und die Person beerdigt wäre. Das war vor dem Tod meiner Mutter. Davor habe ich nie so wirklich darüber nachgedacht. Seitdem... ob es stimmt, weiß ich immer noch nicht. Aber so ganz falsch scheint es auch nicht zu sein, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es daran lag, oder an etwas anderem. Jemand anderem.
    
    Mit einem halben Brot und einem noch immer flauen, aber doch irgendwie anderem Gefühl im Magen bin ich ins Bett gekrochen. Tiefer Schlaf wurde durch ein schlafloses Umherwälzen zu früh abgelöst. Den alten Gedanken, wie geht den weiter, mischten sich neue dazu. Darunter zählte auch Franzi. Dreimal griff ich zum Handy ihr zu schreiben. Dreimal zuckte ich zurück. Wovor eigentlich, wir waren irgendwie Leidensgenossinnen. Wobei ich uns lieber als Rückkehrer gesehen habe. Zurück ins Leben. Gegen Sieben schrieb ich ihr. Vielleicht etwas früh für einen Samstag. Oder dafür, dass wir eigentlich nur... ja, was eigentlich? Anekdoten bei Tee ausgetauscht hatten.
    
    ‚Hey, Lust auf einen Spaziergang? Den Kopf lüften?' Ja, das klang unverfänglich, locker. Man konnte schlecht absagen und doch genug Vorwände vorschieben, wenn man keine Lust ...
    ... hätte. Jetzt musste ich erst einmal raus. Laufen. Rein in meinen Laufdress, die kurze, anliegende Hose und das passende Shirt. Die Schuhe geschnürt, die frische, kühle Luft auf der Haut, der aufgehenden Sonne entgegen. Nur ich, mein Keuchen und der angrenzende Park. Verdammt, ich sollte nicht so lange Winterpause halten, aber der Februar war auch zu lange zu kühl gewesen. Die Kälte und ich waren noch nie Freunde. Das Schöne beim Laufen ist, da kann ich völlig abschalten, an nichts denken. Außer an Franzi, wie sie mir lachend erzählt, wie sie versehentlich die Trinkflasche meiner Mutter erwischt, einen tiefen Schluck nimmt und statt ihrer süßen Apfelsaftschorle von einem intensiven scharfen und saurem kalten Kaffee erwischt wird, weil meine Mutter sich mit ihr einen Spaß erlaubt hatte. Sie bräuchte Mal einen belebenden Frischekick. Wobei Franzi der Frischekick vor Überraschung beinahe aus der Nase rausgekommen wäre. Dabei hatte sie gestern gelacht und in Erinnerungen geschwelgt und ich mich einfach in ihrer lebendigen Ausstrahlung gesuhlt.
    
    Plötzlich stehe ich vor der Tür, schaue auf mein Handy, nur schnell Durchschnittsgeschwindigkeit checken. Stattdessen sehe ich ihre Nachricht, keine zwei Minuten, nachdem ich ihr geschrieben hatte. Musste wohl passiert sein, als ich halbnackt meine Sportpanty gesucht hatte.
    
    ‚Du kannst auch gerne zum Mittagessen vorbeikommen, wenn du magst. Magst du Spaghetti Bolo? Aber mit Linsen.'
    
    Nun stand ich vor der Eingangstür und starrte auf das ...
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