1. Der Schmied aus Intal 25/38


    Datum: 29.11.2019, Kategorien: Hardcore,

    ... Abend machte ich kein Feuer, wie ich es in der kurzen Zeit gelernt hatte. In dieser Gegend war ein Feuer wie ein Signal und sah man es nicht, konnte man es riechen, wenn der Wind günstig stand.
    
    In der Nacht schlief ich an einer Baumwurzel gelehnt, die von einem umgefallenen Baum aufragte. Ich wusste, dass ich meinem Ziel nah sein musste. Vor mir lag ein hoher Hügel, auf dessen anderer Seite das Lager sein musste, wenn Mathias es richtig beschrieben hatte.
    
    Ich war zu müde und erschöpft, um die ersten Erkundungen durchzuführen. Godan hatte mir ausdrücklich geraten mich vorher zu versichern, ob alles in Ordnung war. Man konnte nie genau wissen was einen erwarten würde. Ich konnte das Risiko verkleinern, wenn auch nicht ausschließen.
    
    Am nächsten Morgen schlich ich mich auf den Hügel. Leise wie Godan war ich nicht, besser als gar keine Vorsicht. Oben angekommen ging ich in die Knie und kroch langsam weiter, bis ich freie Sicht hatte. Vor mir war es wieder abschüssig und ich konnte vier einfache Hütten erkennen. Drei etwas Größere und eine Kleine. Die größeren schienen die Wohngebäude zu sein, das kleiner wohl ein Vorratshaus, denn es hatte keine Fenster und war verschlossen, musste das Häuschen sein, in dass die Zwillinge gebracht worden waren. Mathias hatte es beschrieben.
    
    Zu sehen war kaum jemand, zwei Holzfäller standen an einem Stapel Stämme und unterhielten sich leise. Vielleicht genossen sie die Sonne, die auf sie herab schien. Sonst sah alles verlassen ...
    ... aus.
    
    Ich nahm mir vor, abzuwarten. Es konnten nicht die einzigen Menschen sein, die hier ihr Leben fristeten, Mathias hatte von mehr berichtet. Dass die Zwillinge freiwillig hier sein sollten, konnte ich mir nicht vorstellen, nicht an diesem Ort. Also wartete ich weiter. Zu sehen war ich nicht, ich lag unter dichtem Farn versteckt und bewegte mich nicht. Auch als es unbequem wurde, hielt ich aus.
    
    Als die Sonne langsam unterging, kamen die anderen Männer des Lagers. Alles durchweg wilde Gestalten, groß und kräftig mit Äxten und Sägen über den Schultern. Es waren soweit ich sehen konnte alles Holzfäller.
    
    Zwölf Männer zählte ich, obwohl es mehr sein konnten. Frauen und Kinder sah ich keine. Keiner von ihren kam mir bekannt vor und ich konnte mir jetzt erst recht nicht vorstellen, dass die Zwillinge hier waren. Was sollte ich tun.
    
    In der Nacht wäre ich nicht weit gekommen. Ich war nicht Godan, der anscheinend durch den Wald laufen konnte, wenn ich nichts mehr sehen konnte und gegen jeden Baum, egal wie groß, geprallt wäre.
    
    Alle Männer waren in die drei Häuser gegangen und es wurde ruhig. So ruhig, dass ich fast eingeschlafen wäre. Doch dann ging eine Tür auf und zwei der Männer liefen mit einer Lampe zum Vorratshaus. Sie wollten sicher was zu essen oder trinken holen, dachte ich mir. Sie gingen hinein und schlossen die Tür hinter sich. Plötzlich hörte ich einen gedämpften, spitzen Schrei.
    
    Zuerst glaubte ich mich getäuscht zu haben, doch es folgten mehrere. Nach einiger ...
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