1. C06 Rikarda Zerbricht


    Datum: 18.12.2019, Kategorien: BDSM

    ... schon auf mich gewartet hatte? Jedenfalls hatte er selten eine Freundin und dann auch nur kurz. Karlina hatte er bestimmt nur angegraben, um mich eifersüchtig zu machen und jeder weiß, dass Karlina ein Flittchen ist, das mit jedem ins Bett steigt. Nein, ich war mir sicher, Liam wollte mich und nur mich. Dass ich ihm dafür auch etwas bieten muss, empfand ich gerade als selbstverständlich.
    
    „Du musst aber auch zugeben", war Liam noch nicht fertig, „dass ich in dir genau die Frau gefunden habe, die geil wird, wenn man ihr Gewalt antut. Jedenfalls ist es anders nicht zu erklären, dass du so nass wirst, wenn ich dir wehtue. Vor allem fährst du voll darauf ab, wenn ich hemmungslos weitermache." Zustimmend nickte ich, Liam hatte ja recht. Schon zu Anfang unserer Beziehung war er nicht zärtlich zu mir, eher ungestüm fordernd, und genau damit kickte er mich in Welten, die Harry bei mir nie erreicht hatte. Die Schläge waren nur eine Erweiterung seines Verlangens, und die erlaubten Schläge ...
    
    „Du hast ja recht", knickte ich kleinlaut ein, „mir gefällt es, wie du dir einfach alles von mir nimmst. Das ist vielleicht nur wegen meiner Mutter. Ständig betrinkt sich mein Vater, und vor allem, wenn er Schnaps trinkt, verprügelt er Mutti." Kurz musste ich schlucken, denn die Situation Zuhause belastete mich sehr. „Am schlimmsten finde ich darauf, wie Mutti sich bei mir entschuldigt, dass sie ihm wieder verziehen hat und ihn nicht zum Teufel jagt." „Sag mal", fragte darauf Liam ...
    ... interessiert, „wer besorgt denn deinem Vater immer den Schnaps? Als ich bei ihm saß, hatte er immer nur Bier gehabt."
    
    Liams Frage verwirrte mich etwas, denn Mutti hatte immer das ganze Geld und er ging nie einkaufen. Liam hatte meinen Zweifel erkannt, wohl war es eine feststellende Frage. „Sie weiß doch, dass er mit Schnaps gewalttätig wird", hörte ich nun Liam fragen und es lief mir eiskalt den Rücken runter. „Vielleicht schämt sie sich nur vor dir, wegen dir?"
    
    Liam hatte mir einen dicken Brocken zum Kauen gegeben. Erst musste ich mir eingestehen, dass mich Schmerzen erregten, jedenfalls, wenn Liam sie mir zufügte und dann war da noch meine Mutter. Warum gab sie Papa Schnaps, obwohl er sie danach immer verprügelte. War ich diejenige, die sie leiden ließ, weil ich sie deswegen immer bedrängte, sie solle Papa rausschmeißen?
    
    Stopp, gerade war es wieder Papa, sagt mir gerade mein Unterbewusstsein, dass er gar nicht an allem schuld war? War es nicht eher so, dass Mutti von ihm so behandelt werden wollte, genauso wie ich mich gerade an Liam gebunden hatte? Waren wir beide so veranlagt, ich meine Mutti und ich?
    
    Ähm, eine Aussage an alle, die dieses lesen und nun meinen, ihre Frau / Partnerin steht auf Schläge: Das bezieht sich nur auf Mutti und mich. Eure Partnerinnen sind bestimmt ganz anders. Es gibt nur ganz, ganz wenige Frauen, die so was mögen und eure Frau ist zu neunundneunzig Prozent keine davon.
    
    Liam vertiefte das Gespräch nicht weiter, er gab mir die Zeit es selber ...
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