Sandstürme - Teil 14
Datum: 23.12.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Westen haben schwängern lassen, um neue Perspektiven zu erschliessen. Aber meine innere Stimme sagt mir, dass es bei dir anders ist. Du hast Angst und ich glaube, du bist wirklich in mich verliebt", führte ich aus. Sie schaute mich mit einem gütigen Blick an und küsste mich erneut. Sie war ein unglaublich zärtlicher Mensch. Ich hatte Angst davor, dass sie wegen dieser Aussage wütend wird. Ich genoss es aber, sie die ganze Zeit in meinen Armen zu halten.
„Ich weiss, dass ungarischen Frauen im Westen ein zweifelhafter Ruf anhaftet. Und das, was mir mit dir passiert ist, steht dem in nichts nach. Das weiss ich auch, und das macht mich ja so traurig. Als du in der Lobby neben mir und Csenge gestanden bist, fühlte ich mich wie ein Teenager, der neben seinem Schulschwarm steht. Ich hatte weiche Knie und war sofort verliebt. Und ich verliebe mich so selten. Als du dann deine Freundin vorgestellt hast, war ich richtig enttäuscht. Das war so ein Dämpfer. Sie war so bildhübsch und ich dachte, dass ein Mädchen wie ich keine Chance bei dir haben würde", sagte Zsa Zsa und ich musste lachen. „Und als ich draussen in der Bar an unserem ersten Abend neben dir sass und sich unsere Schenkel berührt haben, das war für mich wie pure Magie. Egal. Aber ich will, dass du eines weisst: Ich will dich! Und ich will nicht nach Deutschland! Ich mag Deutschland nicht einmal sonderlich gerne. Aber ich hab' mich in dich verliebt. In meinen Martin. Ich meine ... mein Vater leitet eine Fakultät an der ...
... Universität und meine Mutter ist Pianistin. Abgesehen von meinem Job hier muss ich nicht raus aus Ungarn. Es würde mir dort gut gehen. Aber da bist du ... und ich habe dein Leben aus der Bahn geworfen und das war keineswegs nobel, aber auch nicht berechnet. Tut mir leid, dass ich dich und Sonja auseinander gebracht habe", fügte sie etwas aufgebracht hinzu.
„Ist okay. Jetzt schauen wir in die Zukunft. Ich verrate dir mal was. Ich glaube, selbst ohne deinen Beitrag wäre das mit Sonja wahrscheinlich nichts geworden. Und jetzt sind wir zwei zusammen und bauen gemeinsam was auf. Wenn du nicht schwanger bist, geniessen wir das Leben und entdecken zusammen die Welt. Und solltest du doch schwanger sein, sind wir füreinander und für das Kind da", sagte ich.
„Und du kannst dir ein Baby mit mir vorstellen?", fragte sie mich.
„Ja, irgendwann schon. Wir kennen uns halt noch kaum. Daher musst du dich also wirklich nicht beeilen. Ich bleibe auch so bei dir. Und wenn du willst, stelle ich dir einen Baby-Gutschein aus, denn du irgendwann mal einlösen kannst. Lass dir Zeit. Dein Kopf und dein Herz sollen ihn einlösen, nicht dein Instinkt", erklärte ich ihr meine Ansicht.
„Dein Voucher, ist das eher so etwas im Kreditkartenformat mit Strich-Code oder wie eine klassische Urkunde mit Siegel?", fragte mich die Ungarin grinsend. Ich musste lachen.
„Ich glaube, bei zwei Kindern wäre die Karte für den Storch praktischer", sagte ich.
„Okay, dann lass uns mal üben. Ich hatte vor dir ...