Freunde
Datum: 30.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... räumten die letzten Sachen noch einmal etwas um, damit vor allem die großen Pflanzen und Blumen, von denen sie sich nicht trennen wollte, einigermaßen sicher standen. Zwei Stockwerke runter, und sie hatte die Kisten sehr vernünftig gefüllt, von daher war es zu dritt eher locker gegangen.
Da war der Aufstieg zu meiner Wohnung und vor allem dem Dachboden schon ein anderes Kaliber. Es rächte sich, dass wir als allererstes die Bücherkisten eingeladen hatten. Die sollten ganz nach oben und hatten das größte Gewicht. Luisa musste bei den letzten passen, und nur die kläglichen Reste meines Männlichkeitswahns sorgten dafür, dass ich bis zur letzten Kiste mit Val durchhielt.
Gerade noch so, mit weichen Knien. Diesmal würde der Muskelkater sicher übler werden. Und nicht nur auf die Beine beschränkt bleiben.
"Und wo schläfst du?", erkundigte sich Luisa mit misstrauischem Blick, als wir die Sachen für die Wohnung reintrugen, die wir zunächst im Flur stehengelassen hatten.
"Im Schlafzimmer natürlich", erwiderte Valentina gelassen. Und strahlte mich mit diebischen Vergnügen an. Oje, das roch nach Geständnis.
"Beide? Also euch und eure komische Freundschaft werde ich nie verstehen. Wie ihr das auf dem engen Raum hier zusammen aushalten wollt", meinte sie kopfschüttelnd, als sie das kleine Wohnzimmer betrat.
"Wir kommen wunderbar klar", erhellte ich sie. "Sie ist ja nicht zum ersten Mal hier."
"Aber zum ersten Mal richtig. Mit allem Drum und Dran. Na ja, fast allem", ...
... baute Val den Spannungsbogen weiter auf.
Zum ersten Mal sah mich Luisa wieder so an, wie ich das von ihr kannte. Und lächelte überlegen.
"Da weißt du gar nicht, was dir entgeht", setzte sie ihre Schwester stichelnd in Kenntnis.
"Na, das finde ich später heraus. Wenn er so gut vögelt, wie er leckt, wird das sicher noch ein bunter Abend", ließ Valentina nun endgültig die kreischende Katze aus dem Sack.
Luisa ließ überrascht die Kinnladen sinken.
"Ihr seid zusammen?", stieß sie hervor.
"Na ja, wie man's nimmt, eigentlich...", setzte ich an.
"Ja", unterbrach und übertönte mich Val mit ihrer schlichten, aber definitiven Aussage. Aha. Sieh an. Ich erfahre das natürlich als Letzter.
"Na endlich", löste sich Luisa uns nun völlig verblüffend aus ihrer Starre. "Das wurde ja auch langsam Zeit. Warum hast du mir das vorher nicht gesagt?"
"Ist taufrisch. Was heißt na endlich?", wollte ihre Schwester wissen.
"Es war mir völlig klar, dass ihr irgendwann zusammenkommt. Euch nicht? Mich wundert's nur, dass ihr so lange gebraucht habt."
"Es war auch jetzt nicht geplant", fügte ich erklärend hinzu. "Also Val hat Arne nicht wegen mir verlassen, falls du das jetzt denkst."
"Doch."
"
Doch
?"
"Ja, doch. Ich habe endlich den Mut gefunden, es mit dem Mann zu wagen, den ich schon immer über alles und jeden geliebt habe. Sorry, ich musste dich irgendwie in Sicherheit wiegen. Sonst hätte das alles nicht so geklappt, wie es mir das vorgestellt habe."
"Ich ...