Freunde
Datum: 30.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Mann, das geht gerade in die falsche Richtung.
Wurde ich zu allem Überfluss rot? Man gut, dass ihr Blick starr auf den Bildschirm gerichtet war. Was war nur mit mir los? Jetzt griffen wir auch noch gleichzeitig in die Chips-Tüte, kicherten und grinsten uns an. Sie streckte sich kurz und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Um sich dann wieder wohlig anzukuscheln. Wir jubelten bei dem vermeintlich fünften Dreier, der dann aber nur als Zweier gegeben wurde, weil er beim Abspringen auf der Linie gewesen sein musste. Egal, der Spieler hatte einen Klasse-Abend.
Wir aber auch. Es war völlig egal, dass wir das Ergebnis beim Laden des Spiels bereits gesehen hatten. Es war ein tolles, enges Spiel, von beiden Seiten taktisch und technisch erstklassig geführt, mit absoluten Show-Höhepunkten unter dem Korb und von Außen. Und mit ihr machte einfach alles doppelt und mehr Spaß. Wir redeten engumschlungen noch ein bisschen über das Spiel. Dann gähnte sie mehrmals herzerweichend.
"Na, was ist denn mit dir, Frau Nachteule? Schon müde? Erst gerade mal zehn", zog ich sie auf. Normalerweise war ich es, der sich als Erster ins Bett zurückzog.
"Ja, habe die letzten Nächte nicht viel geschlafen. Mir halt Gedanken gemacht, mich auf den heutigen Tag und das Gespräch vorbereitet. Das dann doch ganz anders ablief. Na ja, ich habe ihm alles gesagt, was ich sagen wollte. Die Wortwahl war allerdings... hm, leicht abweichend vom Plan."
"Da hat sich eben ordentlich Frust aufgebaut. Der raus ...
... musste."
"So in etwa, oder exakt so. Wollen wir dann ins Bett? Du hast deinen komischen Rhythmus doch bestimmt noch nicht verändert, oder?"
Ja, während ich in meinen ersten dreißig-vierzig Jahren morgens nie aus dem Bett gekommen war, wurde ich jetzt um fünf Uhr ohne Wecker wach. Da ich von zuhause aus arbeitete, fing ich nach einer langen, gemütlichen Morgenroutine, meist vor sieben Uhr an zu arbeiten, und hatte dann kurz nach drei, oder halb vier Feierabend. Ordentlich was vom Tag.
"Können wir, kein Thema. Obwohl es mir schwerfällt, dich aus meinen Armen zu lassen", meinte ich völlig ehrlich und ohne Hintergedanken.
"Wir können ja im Bett zum Einschlafen weiterkuscheln", stellte sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck fest.
Ja, ohne es aussprechen zu müssen, ihr ging es sichtlich genau wie mir. Sie genoss meine Nähe genau wie ich ihre. Das war immer so gewesen. An diesem Abend aber war es fast noch schöner, noch intensiver. Warum? Weil jetzt dazu noch ihre Freiheit oder Befreiung kam?
Wir putzten uns gleichzeitig die Zähne und gingen rüber ins Schlafzimmer. Ah, okay, jetzt wurde der Hintergrund der vorzeitigen BH-Ablage einsichtig. Das war das T-Shirt, in dem sie schlafen wollte. Sie zog einfach nur kurz die Trainingshose runter, entfernte die niedlichen Söckchen und sah mich auffordernd an.
"Worauf wartest du?", erkundigte ich mich.
"Schläfst du links oder rechts?", wollte sie wissen, während sie das am Boden abgelegte Bettzeug aufnahm.
"Ach ...