1. Freunde


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Romantisch

    ... glücklich darüber, sie als Hausgast zu haben. Was ich ihr am Vortag offenbart hatte, war die Wahrheit. Es gab niemanden, mit dem ich lieber zusammenleben würde. Verloschene Flammen, wie ihre Schwester, eingeschlossen. Ich freute mich an diesem Donnerstagmorgen bereits auf das Wochenende mit ihr, auch wenn das mit Schleppen verbunden war.
    
    Ich hatte ihr bei jedem ihrer vergangenen Umzüge geholfen, so viel Zeug hatte sie nicht, allerdings hatten bei den letzten ihre jeweils neuen Macker mit angefasst. Diesmal würden wir vorher noch alles zusammenpacken müssen, aber das fand sich schon alles. Da auf keinen Fall größere Möbelstücke dabei waren, verwarf ich die kurz aufkommende Idee, welche von meinen Kumpels am Samstag beim Fußball um Hilfe zu bitten.
    
    Das kriegten wir alleine hin. Wahrscheinlich würde ich ihr erst wirklich glauben, dass die Trennung von Arne endgültigen Charakter hatte, wenn der Umzug vollzogen war. Egal, was sie am vorherigen Abend andeutungsweise erzählt hatte. Warum war mir das so wichtig? Das fiel mir in diesem Moment beim Kaffee-Schlürfen und Nachrichten am PC lesen, auf.
    
    Es ging nicht nur darum, dass es für sie und Arne die beste Lösung war. Ich wollte, dass sie bei mir blieb. Zumindest ein paar Monate. Was bei Valentinas eigenartiger Auffassung von Zeit gut und gerne ein halbes Jahr werden konnte. Was mich nicht schreckte, sondern glücklich machte. Sie einmal wirklich für mich allein zu haben. Ein Höhepunkt in einem Leben, das ansonsten arm an ...
    ... solchen geworden war.
    
    Ich loggte mich in meine Arbeitsoberfläche ein und startete alle notwendigen Programme. Nun war es sieben Uhr, und ich ging sie wecken. Auch das kannte ich von vorherigen Besuchen: das gelang nur mit einiger Vehemenz, also Licht an, da der Sonnenaufgang an diesem Aprilmorgen gerade erst erfolgte, und ein leichtes Rütteln. Nicht ohne mich zuvor noch kurz an ihrem Anblick ergötzt zu haben.
    
    Sie sah total niedlich aus, wenn sie schlief. Gleich um einige Jahre jünger, tagsüber hatte sie oft einen etwas angespannten und verkniffenen Gesichtsausdruck. Einen Ausdruck ihres immer wieder nur mühsam kontrollierten Temperaments. Sie brauchte jedes Mal eine Weile, um wach zu werden. Nichtsdestotrotz wurden meine Mühen mit geöffneten Augen und einem ersten Lächeln belohnt.
    
    Ich setzte ihr schnell noch einen frischen Kaffee auf und machte mich dann an die Arbeit. Im Schlafzimmer tat sich zunächst nichts, also ich hörte sie nicht auf dem Weg ins Badezimmer oder Ähnliches. Ich seufzte und machte mich, wie gewöhnlich, zu einem kurzen zweiten Weckruf nach einer halben Stunde auf.
    
    Sie war wach, saß aufrecht im Bett und grinste mich an. Wirkte irgendwie ertappt.
    
    "Jetzt ist es halb acht", informierte ich sie.
    
    "Bin gerade fertig geworden. Alles klar", kam die kryptische Antwort.
    
    Ich krauste die Stirn, aber fragte nicht weiter nach. Ich hatte mich nicht auf Pause gestellt, also ging ich zügig zurück an meinen Schreibtisch. Sie machte sich dann tatsächlich ...
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