1. Club der Feen Teil 04


    Datum: 18.11.2018, Kategorien: Transen

    ... Land der Mafia gehört, aber dies in Norddeutschland zu erleben, das hätte ich mir nicht vorstellen können.
    
    Meine Schweigsamkeit störte den charakterlosen Bullen überhaupt nicht, als er mich mit einer herrischen Handbewegung aus dem Zimmer scheuchte. Er gab uns Zeit bis zum nächsten Abend. Meine eigenen Überlegungen und die von Haruka vorgeschlagenen Argumente waren alle hinfällig.
    
    4.3 Der Konflikt
    
    Haruka und Bernd zeigten eine andere Reaktion auf meinen Bericht, als ich mir erhofft hatte. Haruka sah angetan aus von der Nachricht, dass ihr Bruder keine Anzeige zu befürchten hatte, wenn wir die Bedingungen des Oberwachtmeisters erfüllten. Natürlich verstand ich diese Reaktion, aber ich hätte mir auch mehr Mitgefühl von ihrer Warte für meine Situation gewünscht. Thomas sah es differenzierter, aber auch mit einer unverkennbaren Erleichterung:
    
    „Das ist zwar nicht so, wie es laufen sollte, aber es gibt uns wertvolle Zeit. Jetzt brauchen wir für die nächsten Wochen keine Sorge mehr zu haben, dass die Eigentümer uns kündigen, da ich Deinen neuen Ausweis vorlegen kann, zusammen mit der Einstellung des Verfahrens bezüglich der Anzeige. Dazu brauche ich keine Verrenkungen mehr zu machen, wenn Du im Club als Bedienung einspringen müsstest. Nur das mit der Erpressung schmeckt mir nicht. Das werden wir in den nächsten Monaten zu lösen haben."
    
    Hatte Thomas überhört, was ich den beiden berichtet hatte? Ich begriff seinen Kommentar nicht:
    
    „Thomas, der Gauner will einen ...
    ... Anteil von den Einnahmen haben, wenn ich auf den Strich gehe? Das darf doch nicht wahr sein, dass Du das so einfach hinnimmst!"
    
    Er zuckte mit den Schultern und wiegelte meinen Protest herunter:
    
    „Berni, so hat er es doch nicht gesagt. Er hat nichts vom Straßenstrich gesagt, sondern nur vom Einsatz im Stundenhotel. Nur unser Stundenhotel - da kann ich die Freier vorher abchecken. Du bist dann voll in Sicherheit. Du hast doch gesagt, dass Du helfen wolltest. Das ist jetzt einfach möglich. Wir müssen nicht sofort anfangen. Viel wichtiger ist Dein Einsatz später im ‚Red Heart' und dazu im ‚Star-Club' -- das bringt genügend Geld, auch wenn der Bulle seinen Anteil bekommt."
    
    Ich stand mit offenem Mund da, als er es so locker abtat. Das mit dem ‚noch nicht sofort anfangen' sah ich nur als Beruhigungspille an. Jetzt erst schien er meinen Schock zu begreifen. Er zog Haruka zu sich hin und nahm mich dann auch an die Hand:
    
    „Haruka ist Dir genauso dankbar dafür, wie ich es bin, Berni! Wir werden es Dir beweisen..."
    
    Haruka reckte sich sofort hoch und küsste mich ohne Zögern. Dies versöhnte mich etwas, weil sie mich dabei so anhimmelte, als ob ich der Messias höchstpersönlich wäre. Als sie ihren Kuss beendete, da kam der nächste Schock, den ich nicht erwartet hatte. Er forderte mich auf, die Rolle von mir als der Bernicia überzeugend zu demonstrieren:
    
    „Oberwachtmeister Mölders hat seinen Kollegen zur Überprüfung geschickt. Was wird sein Kollege erwarten zu sehen, wie Du Dich mir ...
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