Ripskirt 2.0
Datum: 20.01.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... immer machte.
„Du bist ja ein richtiger Kreativling!" Jetzt stand ihr förmlich der Mund offen. „In dem Film spielen die Finger doch eine ganz wichtige Rolle, mit den ganzen Gesten und so. Wow!"
Er winkte ab, ganz bescheiden. Nun gut, genau genommen war nur einer der Spezialisten im Team gewesen. Aber dafür der absolute Crack in der Abteilung heimlicher Software-Klau, sinnierte er wohlig. Vor seinem Rausschmiss hatte er an Code eingesackt, was er nur konnte. Sehr nützlich, für sein "Ripskirt"-Projekt.
„Tja, seit kurzem bin ich wieder hier, in der Heimat." Er wies auf sein verrümpeltes Appartement, auf den Stapel Umzugskartons an der Wand. „Das hier ist die Bude von einem alten Freund." log er. „Er ist gerade im Knast, sie haben ihn beim Hacken in einem Ministerium erwischt. Ich suche noch was Schickes. Ich will mich selbständig machen, und eine eigene Softwarebude hochziehen."
„Toll." Sie seufzte. „Ich wünschte, ich hätte schon einen Plan. Das mit Paris, das kommt von Papi, weil er selbst mal da war. Ich soll Juristin werden wie er, sagt er. Total langweilig, pah. Ich wünschte, ich könnte auch programmieren und so."
„Ich kann dir ja mal ein paar Grundlagen zeigen." schlug er leichthin vor. Jenny hatte wahrscheinlich so viel Talent zum Coden wie er selbst für Balletttanz. Doch als Nachhilfelehrer ein junges Mädchen unterrichten? Den Plot kannte er doch. Ein erklecklicher Teil der Pornos auf seiner Festplatte begann so. Verstohlen musterte er die gertenschlanke ...
... Figur des Mädchens.
Sie seufzte und sackte ein wenig in sich zusammen. „Ach, wahrscheinlich kann ich das auch nicht." murmelte sie. „Genau wenig wie Mathe. Oder Deutsch. Oder Kunst. Manchmal denke ich, ich bin völlig talentfrei. Ich kann nur das Geld von meinem Papi gut ausgeben. Und trinken, das kann ich auch gut. Äh -- hast du noch?"
Er nahm ihr Glas und bereitete schnell zwei weitere Drinks, mit einem noch heftigeren Anteil von Gin für sie.
„Danke, Sam." Wieder trank sie schnell. „Du bist nett."
Er lächelte und nickte. Wenn du wüsstest, dachte er.
„Jeder Mensch kann etwas." griff er die Konversation wieder auf. „Du bestimmt auch. Vielleicht hast du es nur noch nicht gefunden."
„Manchmal denke ich, ich könnte kriminell werden." sagte sie ernsthaft, und brach dann in wildes Kichern aus. „Ich habe schon Sachen mitgehen lassen, in Läden und so. Nur wegen dem Nervenkitzel. Und Intrigen machen auch Spaß. Ich war für den Abi-Streich verantwortlich, an meiner Schule. Drei Lehrerinnen haben hinterher geheult."
Er fiel in ihr albernes Kichern ein. Ihre Worte hörten sich nicht mehr hundertprozentig scharf an. Noch ein Glas, höchstens, dann war sie soweit.
„Wenn du das vorhast: Ich hätte da ein paar interessante Connections für dich." grinste er, ganz der Mann von Welt. Beziehungsweise Halbwelt. „Ich stell dich mal ein paar von meinen Freunden vor."
„Hihihi." Sie nahm einen weiteren, großen Schluck. „Agentenfilme mag ich auch. Jason Bourne, und so was. Meinst ...