1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 10 – Der Reitausflug


    Datum: 22.01.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... zumindest unser Weeslower See ideal.“ Sie wandte sich an Inês. „Oder, was meinst Du?“
    
    Inês nickte. „Wenn Du schon mal für ein paar Tage hier bist, dann komm doch einfach mal mit uns dahin.“
    
    Laura warf einen vorsichtigen Blick in Richtung ihres Vaters. „Na ja, ich weiß nicht.“
    
    „Musst ihm ja nicht verraten, wohin Du gehst. Machst halt mal einen Ausflug allein. Oder mit Deinem Bruder.“
    
    „Bloß nicht!“ Sie machte eine abwehrende Bemerkung. „Aber vielleicht hat meine Mama ja Lust.“
    
    „Frag sie doch mal!“ bestärkte sie Julia und deutete dabei auf Lauras Bikinioberteil. „Ihr müsst Euch ja auch nicht gleich ganz ausziehen. Züchtiges ´oben ohne´ reicht ja für den Anfang.“
    
    Laura verzog das Gesicht. „Ach, bestimmt nicht, ich muss schon um sowas wie diese Shorts mit denen kämpfen. Also, mit meinem Vater vor allem.“
    
    In diesem Moment rief jener aus: „So, läuft wieder.“ Er stellte das Rad wieder auf die Reifen und wischte sich die Hände an einem Taschentuch ab. „Du bräuchtest aber mal eine neue Kette.“
    
    „Vielen, vielen Dank!“ Julia war drauf und dran, ihn zu umarmen, aber er wich schon vorsorglich aus, und sie hielt sich zurück.
    
    Auch Inês bedankte sich. Dann flüsterte sie Laura zu: „Wir wohnen im alten Forsthaus bei Michael Schneider.“
    
    Julia unterbrach sie, ihr fiel etwas ...
    ... ein: „Auf welche Schule kommst Du?“
    
    „Gymnasium Festenwalde.“
    
    „Dann solltest Du erst recht vorbeikommen. Michael Schneider – also der Mann, bei dem wir wohnen - ist dort nämlich Lehrer. Und ich habe dort gerade Abi gemacht.“
    
    Lauras Miene hellte sich auf. „Wirklich? Ich hätte da nämlich noch eine ganze Menge Fragen.“
    
    „Dann erst recht.“ Sie mussten sich beeilen, die anderen drei waren schon eingestiegen. „Die Telefonnummer findest Du heraus, oder Du kommst einfach vorbei! Altes Forsthaus, Michael Schneider!“ wiederholte sie.
    
    Inês und Julia winkten dem davonfahrenden Auto nach.
    
    „So kann man sich irren. War doch ganz nett, der Alte.“ begann Inês.
    
    „Und er hat eine sehr hübsche Tochter. Bin mir sicher, dass diese Laura Spaß am FKK haben könnte. Schien jedenfalls sehr neugierig zu sein.“
    
    „Wie alt war sie nochmal?“
    
    „Sechzehn, sagte sie.“
    
    Inês stieß ihre blonde Freundin scherzhaft an. „Haben wir da etwa das `Sommermädchen 2010´ kennen gelernt?“
    
    „Wer weiß?“
    
    „Sie hat Ähnlichkeit mit Dir. So wie eine kleinere Schwester vielleicht. Wenn sie zehn Zentimeter größer wäre, könnte sie glatt Dein Double sein.“
    
    „Meinst Du?“ fragte Julia ungläubig. Ihr selbst war das nicht aufgefallen, aber das war vielleicht normal, dachte sie, dass man eigene Ähnlichkeit nie bemerkt. 
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