1. A true story


    Datum: 25.01.2020, Kategorien: Ehebruch

    ... und leere Drohungen auszustoßen ganz und gar nicht meine Art. Nur, es musste wehtun, richtig weh. Sie sollten leiden, so wie ich gelitten hatte und nach Möglichkeit nicht mehr in der Lage sein, etwas Ähnliches wie mit mir zu wiederholen.
    
    Je länger ich lief, desto deutlicher reifte ein Plan in mir heran. Die würden sich noch wundern, und als ich nach mehr als einer Stunde und völlig außer Atem wieder zu Hause war, glaubte meine Frau vielleicht, so etwas wie ein Lächeln auf meinen Lippen zu sehen und strahlte mich regelrecht an. Aber sie täuschte sich, es war eher ein diabolisches Grinsen und keineswegs ein freundliches Gesicht, das ich ihr zeigte.
    
    »Schatz, das Essen ist gleich fertig«, rief sie mir nach.
    
    »Kein Hunger«, gab ich zurück und verschwand zuerst unter der Dusche und dann in meinem Büro.
    
    Den Rest des Tages versuchte ich, in das Netzwerk von Bertrams Firma einzudringen, das recht neu und leider nicht von uns eingerichtet worden war. Wir hatten damals auch ein Angebot abgegeben, wie ich glaubte, das günstigste, er sich aber doch für einen anderen Anbieter entschieden. Ob er damals schon gewusst hatte, warum?
    
    So sehr ich mich auch bemühte, es gelang mir nicht, die Firewall zu überwinden. Aber ich war schließlich auch kein professioneller Hacker, hatte aber schon eine Idee, wer mir helfen konnte. Seit Längerem schon traten Russen an mich heran und wollten Hard- und Softwarekomponenten kaufen, die wir vertrieben. Nur standen diese Sachen seit der ...
    ... Krim-Annexion alle auf der Embargoliste der EU, und so sehr mich der in Aussicht gestellte Gewinn auch gelockt hatte, so sehr scheute ich mich davor, mich in die Nesseln zu setzen und womöglich durch ein unbedachtes Geschäft alles zu verlieren, was ich bisher aufgebaut hatte.
    
    Doch jetzt sah die Sache ganz anders aus. Über das Darknet nahm ich Kontakt zu denen auf, die sich an mich gewandt hatten, und signalisierte Kooperationsbereitschaft, wenn sie mir im Gegenzug bei einigen, mir wichtigen Dingen helfen würden. Es dauerte gerade einmal siebenunddreißig Minuten, bis eine Bestellung bei mir einging und die Zusicherung, dass meine geschilderten Anliegen gar kein Problem wären. Wenn wir Hand in Hand arbeiteten, würden sie mir bei Zusicherung der Lieferung meinen ersten Wunsch bereits erfüllen, bevor die Ware bei ihnen angekommen war. Allerdings war mir durchaus bewusst, was mir blühte, hielt ich gegenüber meinen neuen Geschäftspartnern nicht mein gegebenes Wort.
    
    Andererseits war die Bestellliste derart brisant, dass ich mir doch Bedenkzeit ausbat und auch großzügig gewährt bekam. Der restliche Tag in unserem Heim verlief sehr leise. Er schlich träge dahin, schien endlos in seiner Deprimiertheit. Angela und ich gingen uns aus dem Weg und wechselten kaum ein Wort miteinander. Krampfhaft war zumindest auch ich bemüht, jede körperliche Berührung zu vermeiden. Beide waren wir nicht in der Verfassung uns der Situation, in der wir uns jetzt befanden, noch einmal zu stellen. Letztlich war ...
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