1. A true story


    Datum: 25.01.2020, Kategorien: Ehebruch

    ... Gegenteil, ich nehme an, dass es sich sogar um hohe Regierungsbeamte handelt, mit denen ich verhandle und die mir ihre Wünsche präsentieren. Sie machen sich natürlich auch nicht die Finger schmutzig, wenn ich mit meinen Begehrlichkeiten an sie herantrete, sondern reichen sie an Landsleute weiter, die man nun wiederum durchaus dem organisierten Verbrechen zuordnen könnte. Aber das wird sie nicht weiter belasten, denn ihr Staatschef ist ja selbst Ehrenmitglied einer Rockerclique, und womit die sich so finanzieren, hinreichend bekannt.
    
    Mit dem Boss einer solchen Bande hatten mich meine Auftraggeber zusammengebracht, und bereitwillig taten er und die Mitglieder seiner Gang alles, worum ich sie bat. Ja, sie brachten mir sogar nicht unbeträchtlichen Respekt entgegen, denn offenbar tat ich in ihren Augen das, was sie an meiner Stelle auch getan hätten. Ein Mann musste sich hart und gnadenlos für das rächen, was man ihm angetan hatte, das war Bestandteil ihrer Mentalität, und deshalb war ich sicher, dass sie mich auch weiterhin unterstützen würden. Natürlich nur, solange ich auch die Wünsche der Gegenseite erfüllte, aber das war mir bisher erstaunlich gut gelungen und meine Firma expandierte sogar.
    
    Ich schickte also über das Darknet eine verschlüsselte Botschaft an meinen Kontaktmann - und am nächsten Tag war Ralf spurlos verschwunden. Silke rannte natürlich sofort zur Polizei und bezichtigte mich des Verbrechens, doch ich war den ganzen Tag über in meinem Geschäft gewesen, ...
    ... hatte immer die Bürotür offengelassen und war somit stets für die Mitarbeiter sichtbar gewesen. Einen Tag später flog ich offiziell nach Hamburg, um mich mit Geschäftsleuten zu treffen, die ein von einem unserer Altkanzler angeschobenes Projekt voranbringen wollten. Das Ein- und Auschecken an den Flughäfen erledigte allerdings ein Doppelgänger für mich, und meine Verhandlungspartner würden allesamt Stein und Bein schwören, dass ich bei der Konferenz anwesend gewesen war, obwohl das nicht der Wahrheit entsprach, denn ich hatte Wichtigeres zu tun.
    
    Ralf war in eine Sporthalle zwei Bundesländer weiter gebracht worden, die der Rockerclique gehörte. Einer ihrer besten Kampfsportler hatte in den letzten Tagen als mein Personaltrainer fungiert und mich erbarmungslos geschunden. Jedenfalls kam ich mir vor wie Rocky Balboa vor seinem größten Kampf. Aber so etwas in der Art war es ja auch, was ich plante, denn ich wollte Ralf, der jünger, größer und auch besser in Form war als ich, mit seinen eigenen Waffen schlagen. Nicht in einem regulären Boxkampf, da wäre ich ihm zweifelsohne unterlegen gewesen, sondern in einem Kampf Mann gegen Mann, in dem es keine Regeln gab und alles außer Waffen erlaubt war. Als Kampfschwimmer war ich diesbezüglich trainiert worden, aber über die Jahre zwar nicht die Kenntnisse über das lautlose Töten, wohl aber die Kondition und die Fähigkeit, schnell und erbarmungslos zu sein, verschüttet worden. Mein Trainer hatte sie gnadenlos wieder hervorgeholt, und nun ...
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