A true story
Datum: 25.01.2020,
Kategorien:
Ehebruch
... wegsteckt. Ralf krümmte sich zusammen, Tränen des Schmerzes schossen in seine Augen, und er schnappte nach Luft wie ein Karpfen im Hochsommer. An Gegenwehr von seiner Seite war im Moment gar nicht zu denken, und ich gedachte nicht, die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Hatte er sich vielleicht mir gegenüber fair verhalten, die Finger von Angela gelassen, als wir zusammengekommen waren? Nein, im Gegenteil, er und Silke hatten sie noch tiefer in den Sumpf gezogen, bis es für sie kein Entrinnen mehr daraus gab und sich dabei noch über mich lustig gemacht.
Jetzt war ich es, der auf Ralf einprügelte, und das mit all der Wut, die sich in mir aufgestaut hatte. Auch als der Schmerz in seinen Hoden etwas abgeebbt war, schaffte er es nicht mehr, meinen Schlägen zu entgehen. Einmal taumelte er in die Seile, dann ging er zu Boden und kam nur mühsam wieder hoch, als ich selbst zu Atem kommen musste. Kaum stand er, drosch ich weiter auf ihn ein. Hier gab es keinen Ringrichter, der dazwischen ging, keine Pausen zur Erholung. Einer von uns musste zu Boden und liegenbleiben, und mittlerweile war ich mir recht sicher, dass ich das nicht wäre. Aber würde mir das wirklich die Befriedigung bringen, auf die ich so hoffte? Meine Frau brachte mir ein Sieg sicher auch nicht zurück, aber der Gedanke an sie gab mir noch einmal einen zusätzlichen Aggressionsschub. Ich landete ein Faustschlag genau auf Ralfs Solarplexus, und als er zusammenklappte, einen Aufwärtshaken an seinem ...
... Unterkiefer, der ihn bis in die Ringecke schleuderte.
Ralf blieb liegen, er rührte sich nicht mehr, der Kampf war entschieden und ich der Sieger. Aber das Gefühl, das sich in mir ausbreitete, war schal und keineswegs triumphal. Was hatte ich denn mit dieser Prügelorgie wirklich gekonnt? Gar nichts würde sich für mich ändern, musste ich mir eingestehen. Meine Traumfrau war auf und davon und mein Leben, so wie es zuvor gewesen war, zerstört. Was nützte es mir da, einen Kontrahenten zusammengeschlagen zu haben? Aber es war Ralf selbst, der mir die Antwort darauf gab.
Ein Arzt, der gleiche, der die fünf Kollegen meiner Frau von ihren Eiern befreit hatte, kümmerte sich um ihn. Mit etwas Wasser und nicht sehr mitfühlenden Ohrfeigen brachte er meinen Exfreund wieder ins Reich der Lebenden zurück, der sich daraufhin zu mir umwandte und es einfach nicht lassen konnte, mich zu verhöhnen.
So, lieber Leser, jetzt willst du sicher wissen, wie die Geschichte ausgeht, ob es vielleicht doch noch ein versöhnliches Ende gibt oder alle Beteiligten letztlich in der Dunkelheit versinken. Doch du selbst wirst dich entscheiden müssen, welchen Ausgang der "True Story" du für am Wahrscheinlichsten hältst, denn ich werde dir gleich zwei, genau genommen sogar zweieinhalb Schlusssequenzen anbieten. Das hättest du jetzt nicht gedacht, oder? Aber ist das nicht einmal etwas anderes, als immer alles vorgekaut zu bekommen? Eine der Varianten stimmt, welche, das darfst du zumindest vermuten.
Schlussszene ...