A true story
Datum: 25.01.2020,
Kategorien:
Ehebruch
... Maß hinaus gedemütigt worden war. Ich hatte nun meine Genugtuung, mehr bedurfte es nicht.
Ralf ging daran zu Grunde, dass ich ihm seinen Stolz genommen hatte. Seine Ehe mit Silke wurde schon bald geschieden, die daraufhin in eine andere Stadt zog. Er selbst vollzog einen rapiden Abstieg nach ganz unten. Erst unlängst sah ich ihn in der Fußgängerzone sitzen, den Hut tief in die Stirn gezogen und den Blick nach unten gerichtet. Ich warf ihm einen Euro in den vor ihm stehenden Pappbecher, er sah nicht einmal auf.
Meinen neuen Freunden war ich nun zwar auf Gedeih und Verderben ausgeliefert, aber sie handelten nach der Devise Leben und Leben lassen und bezahlten mich gut. Ich beschaffte ihnen dafür alles, was sie haben wollten, war mir aber darüber klar, dass ich bestimmt irgendwann auffliegen und das BKA oder Interpol mir auf die Schliche kommen würden.
Doch es kam alles ganz anders. Sowohl in unserem Land wie auch in der EU wurde gewählt, und auf einmal änderten sich die Mehrheitsverhältnisse. Die neuen Machthaber waren der Meinung, das mit der Krim wäre doch gar nicht so schlimm, schließlich lebten dort überwiegend Russen, und nahezu von einem Tag auf den anderen wurden die Sanktionen aufgehoben und die Geschäfte legal. Meine Geschäftspartner, die in schwierigen Zeiten erlebt hatten, dass auf mich Verlass war, überhäuften mich nun geradezu mit Aufträgen, und ich verdiente mich im wahrsten Sinne des Wortes dumm und dämlich. Meine Firma expandierte und ich erfuhr, dass ...
... an dem Spruch: die erste Million ist immer die Schwerste, etwas dran war, denn die zweite und auch dritte kamen nahezu von alleine. So hatte ich kaum Zeit für Privatleben und fiel abends todmüde ins Bett, um mich am nächsten Tag wieder mit ganzer Kraft meinen Geschäften widmen zu können.
Von Angela gab es in der ganzen Zeit nur zwei Lebenszeichen. Etwa zwei Wochen, nachdem sie verschwunden war, wurde eins unserer Konten, auf das wir gemeinsam Zugriff hatten, bis auf den letzten Cent abgeräumt. Für mich war das nicht weiter tragisch, ich verdiente nun wahrlich genug, sperrte aber vorsichtshalber die anderen Konten, da ich ja nicht wusste, wer nun womöglich darauf Zugriff hatte. Dann, mehr als ein halbes Jahr später, wurde mir von der Versicherungsagentur mitgeteilt, dass meine Frau ihre Lebensversicherung aufgelöst und sich hatte auszahlen lassen. Somit war ich nicht mehr der Begünstigte. Jetzt begann ich mir Sorgen zu machen und dachte schon daran, einen Privatdetektiv zu beauftragen, nach Angela zu suchen. Doch nach einigem Überlegen nahm ich davon Abstand. Ich wollte ihre Privatsphäre respektieren und ihr nicht nachschnüffeln. Das erwies sich als richtig, denn mir stand eine große Überraschung bevor.
Eines Abends kam ich wie immer todmüde nach Hause und freute mich nur auf eine Dusche. Vorher wollte ich noch schnell eine Pizza beim Lieferservice bestellen, oder vielleicht doch lieber Sushi? Diesen Gedanken nachhängend schloss ich die Tür auf und hörte auf einmal leise, ...