A true story
Datum: 25.01.2020,
Kategorien:
Ehebruch
... französische Musik. Jemand sang ein trauriges Chanson, aber wer hatte das Radio angemacht? Oder hatte ich heute Morgen vergessen, es auszuschalten? Das Rätsel löste sich rasch. Die Musik kam aus der Küche - und dort stand meine Frau, so als wäre sie nie weggewesen, und öffnete geschickt Austern. Sie summte die Melodie aus dem Radio mit und war derart ihre Tätigkeit vertieft, dass sie mich gar nicht mitbekam. So hatte ich Zeit, mich zu fassen und sie ausgiebig zu betrachten.
Angela sah aus wie das blühende Leben. Sie trug ein schickes Kleid, das ich an ihr nicht kannte, und darüber eine Schürze. Ihr Haar hatte sie wie meist zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, aber es glänzte wie goldene Seide. Geschminkt war sie entweder gar nicht oder so dezent, dass ich es auf die Entfernung nicht erkennen konnte. Sie war vom Scheitel bis zur Sohle die natürliche Frau, in die mich damals abgrundtief verliebt hatte und nach der mein Begehren auf der Stelle wieder aufflammte.
Nur mühsam konnte ich mich zurückhalten, auf sie zu zustürzen und sie in die Arme zu nehmen. Stattdessen klopfte ich an den Türrahmen, um auf mich aufmerksam zu machen. Mit einem leisen Schrei fuhr Angela herum, ließ das Austernmesser fallen und fiel mir um den Hals. Fast auf der Stelle suchten ihre Lippen die meinen und der Begrüßungskuss war heiß, feucht und vielversprechend. Ich erwiderte ihn voller Leidenschaft und Hingabe, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass Angela schon lange keinen fremden Schwanz ...
... mehr im Mund gehabt hatte.
»Endlich bist du da«, meinte meine Frau als sie endlich ihre Lippen von den meinen löste, aber ihre Arme weiter um meinen Nacken geschlungen hielt. »Ich warte schon eine Ewigkeit auf dich!«
Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Sie war mehr als ein dreiviertel Jahr spurlos verschwunden gewesen und machte mir Vorwürfe! Aber ich gedachte nicht, das jetzt weiter zu erörtern.
»Sag mir lieber, wo du warst?«, konterte ich stattdessen. »Ich habe mir unendliche Sorgen um dich gemacht. Spätestens, seit du deine Lebensversicherung aufgelöst hast.«
»Was willst du hören? Die Kurz- oder die Langversion?«
»Die kurze. Für alles andere wird später noch Zeit sein, denke ich einmal.«
»Also gut. Ich habe darüber nachgedacht, was du zu mir gesagt hast. Das ich vielleicht krank oder süchtig wäre. Ich konnte es mir zwar nicht vorstellen, wollte aber von jemand unabhängigen hören, wie es um mich stand. Eine Weile suchte ich nach einem bekannten Psychologen, dem ich mich anvertrauen konnte, und stieß dabei auf eine Adresse in Ralfreich. Wer, fragte ich mich, verstand mehr von Liebe und Sexualität als die Franzosen? Also fuhr ich an die Loire zu Professor Bouzy und konfrontierte ihn mit meinem Problem. Er führt dort eine bekannte Klinik in einem der Loireschlösser, musst du wissen. Der Professor öffnete mir die Augen und meinte, dass es einige Zeit dauern würde, meine Sexsucht zu überwinden. Der Aufenthalt in seiner Klinik war allerdings nicht ganz billig, ...