1. Im Institut


    Datum: 05.03.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... mehr Zeit, darüber nachzudenken. Vielleicht wäre das ein Nachteil und es fiele mir nur noch schwerer? Heißt es nicht, schwimmen lernt man am besten im tiefen Wasser? Ich schüttel den Kopf, „Das brauchst du nicht."
    
    „Du gehst morgen dorthin?"
    
    Ich nicke.
    
    Sie erwidert nichts, sondern schaut mich nur an.
    
    „Was ist?"
    
    „Mir ging eben durch den Kopf, wie viel sich bei uns in den letzten Wochen geändert hat."
    
    „Das stimmt", sage ich und füge nach kurzem Nachdenken hinzu, „und eigentlich habe ich mich nur dort gemeldet, weil ich Probleme hatte, dich zu befriedigen."
    
    „Befriedigt hast du mich immer und du tust es auch jetzt noch", widerspricht mir Annette.
    
    „Nur anders", sage ich, kuschel mich an sie und gähne.
    
    „Müde?"
    
    „Eine wenig."
    
    „Bist du wegen morgen aufgeregt?"
    
    „Ein wenig."
    
    „Ich bin sicher, du schaffst das. Komm in meine Arme und versuche schnell einzuschlafen."
    
    Am nächsten Tag bin ich unkonzentriert bei der Arbeit. Die Kollegen merken es und machen ihre Späße darüber, wie unter Männern eben üblich.
    
    Es kamen Sprüche wie, „Gestern zu lange auf dem Entsafter gelegen" oder „Hast deine Alte wieder über den Leisten gezogen." Ich grinse nur dazu, wenn die wüssten.
    
    Doch dann gefriert mein Lächeln, was, wenn es einer meiner Kollegen ist, zu dem ich heute gehen soll? Ich mustere sie heimlich, kann es mir aber nicht vorstellen, dass sie so etwas machen würden.
    
    Sicher bin ich mir dabei aber nicht. Meine Überlegung von gestern kommt mir wieder in ...
    ... den Sinn. Männerfreundschaften. In der Schulzeit hatte ich Freunde, aber nie einen "besten Freund", später ebenfalls nicht. Wie schon gesagt, ich verstehe mich mit den Kollegen gut, habe aber privat wenig mit ihnen zu tun und im Bekanntenkreis gibt es auch keinen Mann, zu dem ich eine feste Freundschaft habe.
    
    Die könnte ich nun auch nicht mehr aufbauen, es wäre immer eine sexuelle Spannung da, vielleicht nicht bei dem anderen, aber bei mir. Ich würde immer daran denken wie es wohl wäre ihn zu... . Ich habe Blut geleckt, nein nicht Blut geleckt, unwillkürlich muss ich lächeln, kein Blut, sondern Sperma und nicht geleckt, sondern geschluckt.
    
    Da gibt es doch diesen Spruch: ‚Wer einmal aus dem Blechnapf frisst'. Bei mir müsste es heißen: ‚Wer einmal am Penis saugt'. Ich kann mir nicht helfen, ich bin scharf darauf und wenn ich ehrlich bin, ich freue mich auf heute Abend.
    
    Mein Blick geht zur Uhr, kurz vor Zehn, gleich Frühstückszeit, ob Annette schon bei Uwe ist, vielleicht treiben sie es in diesem Augenblick miteinander. Plötzlich ein Poltern, ich zucke zusammen, ein Kollege hat eine Werkzeugkiste auf den Boden fallen gelassen und damit die Pause angekündigt.
    
    Der Tag zieht sich träge dahin. In meinen Gedanken bin ich schon bei dem Mann, den ich um achtzehn Uhr besuchen soll und ich male mir das Treffen aus. Wer ist es, wie mag er aussehen und wie mag er schmecken? Meine Überlegungen gehen in eine andere Richtung. Frau Brunken wollte dem Vertrag mit dem Vertrag zu uns ...
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