1. Niemals Teil 9 (Roman)


    Datum: 05.05.2020, Kategorien: Reif

    So langsam geht mir ein Licht auf
    
    Direkt nach der letzten Unterhaltung mit Wahnond, begab ich mich in meine einsame Hütte und dachte sehr lange nach.
    
    Die neuen Erkenntnisse beschäftigten mich schwer.
    
    Wahnond war also mein letzter Schutzengel, abgestellt um mein viertes Kind zu schützen.
    
    Kinder. Es gab etwas, was ich nicht greifen konnte. Was war es? Kinder. Meine Kinder.
    
    Vier Kinder. Meine Kinder waren auch die Enkelkinder Gottes... Oh mein Gott! Warum bin ich nicht früher darüber gestolpert?
    
    Ich musste im Himmel einen Ehemann oder Gefährten gehabt haben, aber wen? Es muss ein sehr großes Geheimnis sein, warum sonst haben sie es mich nie wissen lassen? Warum hat Wahnond mich darauf aufmerksam gemacht? Er folgte ganz sich einem Ziel!
    
    Warum erregte er mich, wenn er nicht vor hatte, mich zu befriedigen? Das alle musste zusammenhängen.
    
    Völlig überfordert, legte ich mich ins Bett und war auch ganz schnell eingeschlafen.
    
    Ich träumte:
    
    Wir befanden uns im Himmelreich! Ich kauerte zu Füßen meines mächtigen Vaters. Mein Kopf lag in seinem Schoss und er streichelte mein Haar. Wir unterhielten uns miteinander.
    
    „Warum gibt es krieg zwischen den Göttern“, fragte ich meinen Vater.
    
    „Weil jeder der Beste und der Größte sein will!“ Papas Stimme hallte in meinem Kopf wieder. Sein Organ war stark und sehr laut, ein wenig brummig.
    
    „Es gibt doch bestimmt einen Weg, wie man das ändern könnte“, meine Stimme klang dünn und sehr naiv, fand ich.
    
    „Du bist die ...
    ... begehrteste unter den zukünftigen Göttinnen!“ Ich lauschte seinem Bass. Ich liebte den Klang seiner Stimme.
    
    „Warum kann ich nicht einfach alle heiraten? Damit wärst du viele deiner Probleme los“, ich lachte albern. Scheinbar war ich noch sehr jung.
    
    Auch mein Vater lachte und sein großer Bauch zitterte vor meinen Augen.
    
    „Ich wünsche mir für dich den besten aller Götter“, seine Stimme dröhnte in meinem Inneren, was dem Ganzen einen großen Eindruck verlieh.
    
    „Ich möchte aber Luzifer, Papa“, ich hob meinen Kopf und sah meinem Vater ins Gesicht. Seine Hand tätschelte meinen Kopf.
    
    „Warum ausgerechnet ihn? Ich habe ihn auf die Erde verbannen lassen. Michael würde viele besser zu dir passen. Er ist gütig und er ist meine rechte Hand.“
    
    „Ich würde auch Seth nehmen oder Loki.“ Mein Blick zu meinem Vater war offen und ehrlich, so wie ich mich kannte.
    
    „Warum fühlst du dich zu den schlechtesten hingezogen, meine Tochter? Du könntest jeden haben, warum ausgerechnet diese?“ Er verstand mich ganz eindeutig nicht!
    
    „Ich liebe sie alle, Vater, auch die bösen und irgendwie, liebe ich sie besonders!“
    
    „Erkläre es mir!“
    
    „Das kann ich nicht, Vater. Ich weiß nur eines: ich wünsche mir Frieden, überall!“
    
    „Du würdest dich sozusagen opfern, für den Frieden im Universum?“
    
    „Für mich ist das kein Opfer. Für mich ist es Liebe zu allem, Vater!“
    
    Er streichelte meinen Kopf.
    
    „Ich musste deiner Mutter versprechen, dich machen zu lassen, was immer du willst!“
    
    Wo war sie, ...
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