1. Zum Springen braucht man Mut 08


    Datum: 30.11.2018, Kategorien: BDSM

    ... verstehst, was ich meine."
    
    Sie drehte sich einmal um sich selbst und ließ ihre Hüften schwingen.
    
    "Es gibt nicht gerade wenig von mir und wenn ich einen ranlasse, dann muss der mit soviel Freude halt auch umzugehen wissen."
    
    Ihre Lippen formten sich zu einem verführerischen Kussmund. Arne schüttelte amüsiert den Kopf.
    
    "Du bist unverbesserlich."
    
    "Richtig, Schätzchen. Mich kann man nicht verbessern", kam es selbstbewusst zurück.
    
    "Naja, jedenfalls - ich habe später erfahren, dass der junge Bursche es wohl durchgezogen hat. Hat sich Damenwäsche angezogen, einen langen Mantel, und ist dann auf den Straßenstrich gegangen. Hab gehört, dass er einen Zuhälter gefunden hat - oder der Zuhälter ihn gefunden hat. Ist nicht gut geendet, als die Fantasie dann auf die Realität getroffen ist."
    
    Lucy sah plötzlich traurig drein.
    
    "Er hat seinen Job verloren, als alles rauskam. Seine Freunde wollten nichts mehr von ihm wissen. Und zu allem Überfluss hatte der Zuhälter wohl eindeutige Videos von der kleinen Transe im Einsatz gemacht, die im Internet einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben."
    
    "Uff, das ist heftig."
    
    "Nein, heftig ist das Ende der Geschichte. Der Bursche hatte alles verloren. Was hat er also gemacht?"
    
    Arne zog fragend die Augenbrauen hoch.
    
    "Er ist zurück zum Zuhälter. Hat sich wieder anstellen lassen und ist anschaffen gegangen. Seine Fantasie wurde Realität, aber eben nur, weil er nicht mehr weiterwusste. Irgendwann hatte er sich wohl ...
    ... genug zusammengespart, um abzuhauen. Keine Ahnung, was aus ihm geworden ist."
    
    Arne ließ das Gehörte erstmal sacken. Ihm war klar, warum Lucy ihm das erzählt hatte: Auf ihre Art hatte sie ihm mitgeteilt, dass man auch Opfer der eigenen Lust, des eigenen Verlangens werden konnte. Arne kannte das: Manche seiner Spielpartner, Frauen wie Männer, konnten nicht kontrollieren, wann ihre Grenze erreicht war. Das war der Punkt, an dem das Spiel einerseits aufregend und andererseits brutal gefährlich wurde. Zwischen dem höchsten Gipfel der Lust und dem tiefen Loch eines Traumas lagen oft nur Zentimeter. Aber das war genau der Teil der Menschlichkeit, der ihn interessierte. Diese Höllenabgründe aus Schmerz und Unterwerfung und Demut. Purer Masochismus, absolute Unterwerfung - Begriffe, die in der modernen Welt keinen Platz hatten. Und doch war dieser Student für Arne die Verkörperung dieses Begehrens gewesen. Noch einmal zog er sein Smartphone hervor. Er rief den Chatverlauf mit Lukas auf.
    
    "Sorry, hab's meiner Freundin gesagt. Es war wirklich toll, deinen Schwanz zu lutschen. Danke für alles, was du mir gezeigt hast."
    
    Vor drei Wochen.
    
    "Freundin hat toll reagiert. Bin glücklich. Danke für alles. Schöne neue Welt!"
    
    Vor zwei Wochen.
    
    Und dann nichts mehr. Nur noch seine eigenen Nachfragen, die nur mit zwei blauen Haken, "seen", bedacht worden waren. Er seufzte tief, dann trank er auch das zweite Weinglas aus. Zeit, aufzuwachen und den Studenten seinem eigenen Leben zu ...
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