1. Die Schaufensterpuppe Kap. 02


    Datum: 21.05.2020, Kategorien: Fetisch

    ... sehr zu freuen, ihn zu sehen. Es fühlte sich für mich an, wie ein Schlag in die Magengrube, als ich Gertrud mit diesem Mann sah. Mir schossen die Tränen in die Augen, als ich sah, wie die beiden Seite an Seite zur Ladentür gingen. Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde und die beiden eintraten. Sie unterhielten sich lachend und ich hörte wie der Mann sagte: »Soso, meine Gertrud betreibt also einen Sexshop.«
    
    »Und ein Dominastudio auch noch. Komm ich zeige dir alles«, sagte sie lachend.
    
    Ich hörte, wie sie diesen Mann im Laden herum führte und sie sich fröhlich unterhielten.
    
    Irgendwann verließen sie den Laden wieder und gingen, sich angeregt unterhaltend, an mir vorbei, wobei der Mann seinen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte und sie sich bei ihm anschmiegte.
    
    Sie waren schnell aus meinem ohnehin schon eingeschränkten Blickfeld verschwunden und meine Augen füllten sich mit Tränen. Der Überzug schaffte es nicht, diese weg zu schaffen und so dauerte es nicht lange, bis ich überhaupt nichts mehr sehen konnte.
    
    Sie hat einen Freund, schoss es mir durch den Kopf und eine tiefe Verzweiflung machte sich in mir breit und alle möglichen Gedanken gingen mir durch den Kopf.
    
    Ich hatte angenommen, ihr läge mehr an mir, hatte gedacht, sie würde ebenso fühlen, wie ich. Doch all das, was in der Vergangenheit passiert war, war anscheinend nicht mehr, als die Beziehung, die sie auch zu ihren Kunden hatte. Ich hatte gedacht, sie würde mehr für mich empfinden, doch das war wohl alles ...
    ... nur in meiner Einbildung gewesen.
    
    Was hatte ich eigentlich für sie empfunden? Diese Frage ging mir immer wieder durch den Kopf und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu dem Schluss, daß ich mich tatsächlich in sie verliebt hatte und gedacht, sie hätte sich auch in mich verliebt. Doch all diese kleinen Gesten, die vielen Sklavenküsse, die ich freudig empfangen hatte, waren wohl doch nicht mehr für sie als das, was sie mit ihren Kunden tat.
    
    Wie konnte ich auch nur so dumm sein, anzunehmen, eine Frau wie Gertrud, könnte ausgerechnet für mich, für eine Schaufensterpuppe, etwas empfinden? Ich war für sie genau das, eine Schaufensterpuppe, mit der sie machen konnte, was sie wollte und wann sie wollte, sich Befriedigung holen, wenn sie es gerade nötig hatte, ohne Rücksicht auf mich nehmen zu müssen.
    
    Warum sollte sie auch ausgerechnet für eine Puppe etwas empfinden? Sie war eine schöne Frau, die sicher jeden Mann und wahrscheinlich auch die meisten Frauen, haben konnte. Wie dumm war ich nur, zu denken, daß sie ausgerechnet mich haben wollte?
    
    Irgendwann versiegten meine Tränen und ich schlief über meine Gedanken ein.
    
    Hatte ich, seit ich hier war, immer einen sehr ruhigen Schlaf gehabt, schreckte ich in dieser Nacht mehrmals auf, weil ich von Albträumen gequält wurde.
    
    So war ich am nächsten Morgen sehr unausgeschlafen und wachte erst auf, als die Müllabfuhr die Mülleimer in der Straße leerte und die Überreste der Silvesternacht beseitigte. Doch ich war ...
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