1. Der Orgasmus - nüchtern betrachtet


    Datum: 26.05.2020, Kategorien: Schlampen

    ... ihre Verführungskünste die Sünde der Welt in die Schuhe geschoben."
    
    "Aber ich vermute, ihr könnt euch wie ich davon lösen. Ihr seid jung und euch eurer Potenz bewusst, sicher gibt es einen Orgasmus, den ihr noch nie hattet, aber erleben möchtet?"
    
    "Ja, ich hätte gerne einen spirituellen Orgasmus, so wie Teresa von Avila einen hatte", antwortete Natalie, "einen Orgasmus will ich erleben, mit dem ich mich für das Himmlische öffnen kann."
    
    "Den wünsche ich dir von Herzen. Ein Orgasmus ist nicht nur körperlich sondern kann zugleich spirituell sein. Orgasmen zeigen dir einen Ort, an dem Du völlig frei bist. Es ist der Odem des Lebens, den Du einfach erlebst oder eben nicht erlebst. Es ist wie Musik. Ich kümmere mich darum. Jemand wird für dich spielen, aber es ist deine eigene Aufgabe, dich das letzte Stück dahin zu bringen."
    
    "Ich hätte gern Sex, für den bezahlt werden muss, anrüchig und verkommen, gewürzt mit der Befriedigung über die Summe Geld, die der Freier schuldet", war Annelis jetzt nicht mehr geheimer Traum.
    
    "Der Orgasmus als das Tor zum Allerheiligsten und zum Profanen", fasste Claudia zusammen, "zwei Tore, die nah beisammenliegen. Durch beide bin ich gegangen und ich will sie euch öffnen."
    
    "Das ist Paulus", Claudia deutete auf eins der Portrais rechts der Uhr. "Er ist ein Mann des Glaubens, er hat mir die Geschichte von Teresa gar wunderbar vermittelt. Noch höre ich die Zimbeln klingeln. Ich will mich für dich mit ihm in Verbindung ...
    ... setzen."
    
    Claudia zog ihr Telefon aus einem gehäkelten Söckchen, das ein buntes Ringelmuster zierte.
    
    "Hallo Paulus", hörten die beiden Mädels Claudia sagen, "hast Du heute Abend Probe?"
    
    "Sehr gut, darf ich mit dazu kommen?"
    
    "Ja, wir machen es gleich nächste Woche, aber heute will ich dir eine junge Frau vorstellen, sie brennt auf deine Interpretation zu Teresas Entrückung."
    
    "Okay, wir kommen gleich rüber," und mit einem "Ciao, mein Süßer!", beendete Claudia das Gespräch.
    
    "Jetzt noch Rocco", sagte Claudia mehr zu sich selbst, "dem schreibe ich eine Nachricht."
    
    "Rocco ist ein erfolgreicher Gebrauchtwagenhändler. Anneli, ich werde dich mit ihm bekanntmachen, er ist großzügig und wird ein paar Scheine locker machen, wenn er dich nach allen Regeln der Kunst eines Second Hand Car Salesman..."
    
    Claudia wurde durch das Klingeln ihres Telefons unterbrochen.
    
    "Das war aber ein Rückruf in Rekordzeit, darf ich daraus schließen, dass Du Zeit und Bock hast?"
    
    "Sehr schön, der Haupteingang wird um zwanzig Uhr zugesperrt, nimm wieder den Notausgang hinten im Turmtreppenhaus, die Tür läßt sich von außen aufziehen, das Schloss hat immer noch keiner repariert."
    
    "Ich habe auch eine Überraschung für dich."
    
    "Ich liebe Überraschungen, wir sehen uns", drang durch den Lautsprecher bis an die Ohren der Mädels und das Telefonat war beendet.
    
    "Paulus und Rocco, zwei Knaben wie sie unterschiedlicher nicht sein können, aber es sind genau die Richtigen. Ihr tut gut daran, eure Wünsche ...
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