1. Meine große Liebe


    Datum: 08.07.2020, Kategorien: Schwule

    ... Schluck, streckten die Hände aus und berührten sich mit den Fingern. Dann schoben sie die Hände übereinander. Am Anfang unterhielten sie sich noch. Dann entstand eine Pause. Stumm sahen sie sich an. Und mit einem Mal war alles anders, versanken ihre Blicke ineinander.
    
    Eine Weile verharrten sie so, die Hände aufeinandergelegt, bis ich es kaum noch aushielt. Dann näherten sich ihre Gesichter in Zeitlupe einander. Ihr Atem begegnete sich und sie schlossen die Augen. Ganz leicht, wie zufällig, berührten sich ihre Lippen. Mich überlief ein elektrischer Schauer. Wieder berührten sie sich mit den Lippen und drückten sich wie zum Scherz voneinander ab, ein paar Mal hintereinander. Sie lächelten, ohne aus ihrer Versenkung zu erwachen. Und dann plötzlich wurde aus der zärtlichen Annäherung ein intimer Kuss. Mit einer leidenschaftlichen Bewegung verschmolzen sie, öffneten ihre Münder weit und ergaben sich einander. Der Junge mit den dunklen Haaren nahm den Kopf seines Freundes zwischen die Hände und hielt ihn fest. Der Blonde schob selbstvergessen die Hand zwischen die Schenkel des Dunkelhaarigen und der Dunkelhaarige spreizte die Beine und die Hand rutschte ganz hinein. Er stöhnte leise, ohne den Kuss zu unterbrechen.
    
    Eine Ewigkeit später ließen sie voneinander ab, die Finger weiter ineinander verknotet. Der dunkelhaarige Junge sagt etwas, der andere nickte. Der Junge stand auf, um am Tresen noch etwas zu trinken zu holen. Als er an mir vorbeiging, sah ich, dass er hart war. ...
    ... Ich hätte die Hand drauflegen können, so nah kam er mir. Sehnsüchtig blickte ich ihm nach. Mein Herz klopfte. Wie gerne hätte ich ... energisch riss ich mich von dem Anblick los und sah auf die Uhr. Wo blieb überhaupt Matteo? War wohl eher nicht zu erwarten, dass er noch kam.
    
    Niedergeschlagen starrte ich auf mein leeres Bier, da fiel plötzlich ein Schatten auf den Tisch. Ich hob den Kopf. Es war der blonde Junge vom übernächsten Tisch. Er sah mich an und lächelte.
    
    „Hi, wir haben gerade von dir gesprochen. Du wirkst so traurig. Willst du dich zu uns setzen?" Er verstummte. „Nur weil wir dachten, es tut dir vielleicht gut. Ich bin der Kevin."
    
    Ich zögerte. „Rafael. Oder Raf." Dann nickte ich kurz entschlossen. „Eh, danke, doch, würde ich echt gern." Ich stand auf und folgte ihm.
    
    Sein Freund war inzwischen mit den Getränken zurückgekehrt und hatte sich wieder gesetzt. Er lächelte mir entgegen. „Hi, schön, dich kennenzulernen. Leon. Bist du allein hier?"
    
    Ich nickte. „Rafael. Eigentlich war ich verabredet. Er ist aber nicht gekommen. Hm ... kann man nichts machen."
    
    Die anderen beiden nickten mitfühlend. „Kenn ich", sagte Kevin. „Ist echt Scheiße."
    
    Meine Augen standen auf einmal unter Wasser. Mann, war mir das peinlich. Die holten mich an ihren Tisch und dann heulte ich gleich los. Ich versuchte rasch an etwas anderes zu denken.
    
    „Dein Freund?", fragte Leon.
    
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht mal ..." Ich lächelte durch meine Tränen hindurch. „Nur ein ...
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