1. Der kleine Waldsee


    Datum: 06.12.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... ich brauchte Zärtlichkeit und einen Mann, der mich nehmen will. Ja doch, ich brauchte wirklich einen Mann, der mich meint, der mich liebt.
    
    Aber warum schreibt er, dass ich nackt vor ihm stehen soll, er hatte mich doch schon öfter nackt gesehen? Aber ich verschob meine Gedanken und dachte an das anfängliche Verliebtsein mit Bernd. Damals, da war alles noch sehr schön und gefiel mir. Warum mochten die Männer eigentlich, dass man ihnen einen blies? Aber sie mögen das, manche wollen es unbedingt und sind richtig gierig darauf.
    
    Und er schrieb weiter, dass er meine Haut, meine Hüften und meine Brüste berühren und streichen wollte. Warum brachte er solch einen erotischen Kram zu Papier? Er hätte es doch viel netter und direkter machen können. Er hätte nur zu mir kommen können und sagen, dass er mich schön findet, dass er mich haben wollte, dass er in meinen Körper verliebt sei und er mit mir schlafen wollte. Vielleicht, wenn er mir auch gefallen hätte, würde ich Ja sagen und wäre ihm entgegengekommen. Aber so? Ich hatte ihn ja noch nicht einmal richtig gesehen.
    
    Ich wunderte mich, weshalb er so viel schrieb. Warum fragte er mich nicht einfach? War er wirklich ein Romantiker? Oder wollte er mich mit seinem Geschreibe so gestalten, dass ich auf ihn zurenne, ihn in die Arme nehme und es mit ihm treibe? Ich las den Brief noch einmal und wieder einmal. Was war es für ein Mensch? Ich versuchte, mich auf eine Strategie vorzubereiten. Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten? ...
    ... Nein, ich durfte mich nicht von ihm unterkriegen lassen. Ich musste die Obere bleiben, ich musste ihm sagen, was er zu tun hatte. Er musste mich ja nicht mögen. Ich hatte ihm ja schon geschrieben, wie er sich morgen verhalten sollte. Aber alles konnte ich ja nicht vorplanen, das meiste musste spontan kommen. Da hatte ich ja auch schon Erfahrungen mit Männern. Jedenfalls dachte ich oft an den Fremden, und immer wenn ich daran dachte, spürte ich ein Kribbeln in meinem Körper.
    
    Dann endlich kam der sechste Tag. Ich war sehr aufgeregt, weil ich nicht wusste, wie dieser Vormittag ablaufen würde. Würde er denn überhaupt kommen oder war ihm meine freche Antwort zu viel? Wie an jedem Tag war ich an der Stelle, an der ich immer ins Wasser ging. Ich blickte mich um und sah einen Mann am gegenüberliegenden Seeufer stehen. Aber ich sah ihn nur schemenhaft. Also zog ich mich aus, ich dachte, was macht's, er hat mich ja schon nackt gesehen, und ging langsam ins kalte Wasser. Ich schwamm zur Mitte des Sees.
    
    Ich hatte gesehen, dass am Ufer mir gegenüber jemand ins Wasser sprang und auf mich zuschwamm. Das beruhigte mich ein wenig. Ich war eine gute Schwimmerin und schwamm nun etwas langsamer. Wir sollten ja etwa gleichzeitig zur Mitte des Sees kommen. Natürlich wollte ich ihm gleich am Anfang zeigen, was ich alles konnte. Ich wechselte nämlich die Position zwischen Bauch- und Rückenschwimmen und Kraulen.
    
    Dann endlich waren wir uns so nah, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Ich schaute ...
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