1. Nacktes Gretchen (Teil 2)


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: Kunst,

    ... für einen Augenblick hin, denn ich musste mich ja wieder auf meine Rolle konzentrieren. Und dann sah ich in der ersten Reihe Marcel, einen ehemaligen Klassenkameraden. Nein, nur das nicht, auch er sah mich nun in meiner vollständigen Nacktheit. Und sein Blick war in gerade provozierender Weise auf mich gerichtet. Ausgerechnet Marcel konnte mich nun so sehen ohne dass ich mich dagegen wehren konnte.
    
    Ich erlebte diese 17 Minuten wie in Trance und ich konnte es auch in diesen Minuten meines Auftrittes nicht fassen, so entblößt vor aller Welt hier zu stehen. Es folgte dann auch jene Szene, wo mich Viktor zu umarmen hatte. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken, auf meinem Po, auf meinem ganzen Körper und alle hier im Publikum konnten dies mitverfolgen, wie innig er mich umarmte. Ich erlebte das alles sehr intensiv und mir war klar, dass es Viktor äußerst genoss, dass er mich überall anfassen konnte. Nie hätte ich ihm erlaubt, das zu tun, aber meine Rolle verlangte es, dass ich mich am ganzen Körper begrapschen ließ. Nicht, dass ich mich dagegen sperrte, aber es war nun etwas ganz anderes, sich hier vor allen Leuten berühren lassen zu müssen.
    
    Das waren die längsten 17 Minuten meines Lebens. Meine Entblößung war so ausgiebig und umfassend, dass es mir fast die Kehle zuschnürte. Jeder im Publikum kannte nun meinem Körper bis ins letzte Detail, der nun offenbar öffentliches Gut war. Auch wenn ich nach dieser Szene einen Mantel trug, aber allein schon das Bewusstsein, ...
    ... dass mich alle so sehen haben können, war mehr als beschämend. Für den Rest des Stückes war ich bekleidet, aber diese Nacktszene berührte mich selbst in angezogenem Zustand noch. Auch, als wir uns am Ende des Stückes verbeugten, ging mir nicht mehr aus dem Kopf, dass alle mich nun so gesehen hatten, wie es bisher nur meinem Freund vorbehalten blieb. Es gab tosenden Applaus und wir musste viele Male vor den Vorhang treten.
    
    Im Anschluss an die Aufführung fand in der Theaterkantine eine Premierenfeier statt. Genauso wie mich das Publikum beklatscht hatte, feierten mich meine Theaterkollegen. Jeder fand sehr anerkennende Worte und lobte meine Leistung auf der Bühne ohne näher auf meinen Nacktauftritt einzugehen. Aber es war ein seltsames Gefühl, denn jeder der hier bei dieser Feier anwesend war, hatte mich minutenlang splitterfasernackt gesehen und kannte meinen Körper nun bis in die letzte Ritze. Wie üblich waren auch meine Eltern bei dieser Feier anwesend und mein Vater schien trotz meines Nacktauftrittes sehr stolz auf mich zu sein. Er beglückwünschte mich und sagte: „Hannelore, das war eine grandiose Leistung. Ich bin echt stolz auf Dich und Du bist wirklich eine ganz tolle Frau. Deine Nacktauftritt hat auch gar nicht unpassend gewirkt. Du kannst Dich wirklich so sehen lassen!“
    
    Auch der Schauspieldirektor kam auf mich zu und sagte: „Hannelore, Du warst großartig. Und es steht Dir, wenn Du nackt bist! Wir müssen Dich viel öfter so auftreten lassen!“
    
    Mein ehemaliger ...