Familie Undercover 01/12: Bewerbung
Datum: 28.07.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... auf, wohin du läufst. Jetzt bist du über meine Füße gestolpert."
Und mit funkelnden Augen trat sie mir voll in den Bauch. Ich lag verkrümmt auf dem Boden und schnappte nach Luft. Tränen kamen keine. Das hatte ich mir zu dem Zeitpunkt schon abgewöhnt. Doch es tat gemein weh.
„Was ist da los?" Eine Küchenhilfe beugte sich über den Tresen. „Das putzt ihr gefälligst sofort auf, ja?"
„Na klar." Gerda zeigte auf mich. „Der Goldengel ist schuld. Er wird das gleich saubermachen." Und mit einem düsteren Grinsen im Vollmondgesicht hüpfte sie hinaus.
Ich stemmte mich hoch, sammelte die Trümmer ein und holte mit gesenktem Kopf einen Eimer und den Wischmop. Jeder, der vorbeikam und sein Tablett auf das Band setzte, gab mir einen blöden Spruch mit. Dann wurde es schnell dünner. Die erste Nachmittagsstunde begann gleich.
Mir wurde klar, dass ich zu spät kommen würde. Der Pudding, den ich nicht gegessen hatte, triefte von der Wand, fast bis zur Decke hochgespritzt. Das schaffte ich nie rechtzeitig. Also wieder eine Strafarbeit. Die von vorgestern war auch noch offen. Da hatte mir jemand Klebstoff ins Haar geschmiert. Meine weißblonden Strähnen zogen den Ärger an wie ein Magnet.
Mit zusammengebissenen Zähnen rubbelte ich an der Wand und stellte mir dabei die ganze Zeit vor, wie ich auf den Schienen stehe. Wie der Zug näherkommt. Schnell. Das Heulen der Sirene, als der Lokführer mich sieht. Ich breite die Arme aus, ganz ruhig, und sehe ihm entgegen. Kreischende Bremsen, viel ...
... zu spät. Ob ich wohl den Aufprall noch spüre?
Klang nicht schlecht. Die Bahntrasse verlief keine zehn Minuten entfernt. Noch vor dem Ende der ersten Nachmittagsstunde könnte alles vorüber sein.
Nur der Gedanke an Gerda hielt mich zurück. Sie würde sich keineswegs betroffen fragen, ob sie vielleicht die Schuld trug. Sie würde höchstens die Schulter zucken und meinen, das wäre sowieso das Beste für die kleine Siena. Und sich ein anderes Opfer suchen.
Wenn ich nur stark genug wäre! So stark wie Derek, zum Beispiel. Dann würde ich Gerda...
Ich erstarrte, den Mop in den Händen. Mir wurde heiß und kalt. Die Idee war zunächst so gewaltig, dass ich kaum danach zu greifen wagte.
Am nächsten Tag verführte ich Derek. Der blanke Horror! Aber eine Woche später fand man Gerda im Andachtsraum. Sie steckte in einem Büßerhemd aus der Requisite des Schultheaters. Jemand hatte sie an den Altar gebunden, ihr den Kopf blankgeschert und sie überall grün und blau geschlagen. Sie rückte nicht heraus, wer das war, sondern akzeptierte die Strafe von Schulleiters Mössner für ihre mangelnde Mitwirkung bei der Aufklärung dieses Vergehens.
Mein Leben nahm eine drastische Wende zum Besseren.
Oder anders ausgedrückt: Ich war im tiefsten Kreis der Wikkelshölle angekommen.
***
Mit einem Mal war ich ganz ruhig, als ich auf dem Fass balancierte und ins Flusstal hinaussah. Was machte ich mir eigentlich Sorgen? Ich wusste doch, wie das lief. Was ich zu tun hatte. Ich kannte den Preis. ...