1. Familie Undercover 01/12: Bewerbung


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... Mädchen. Ihr Arm um meine Schultern fühlte sich gut an.
    
    „Hier. Trink erst mal."
    
    Automatisch griff ich nach der Tasse und schluckte. Heiß und süß. Unglaublich süß! Wie viel Schokolade hatte sie da nur reingekippt? Ich trank es leer, in einem Zug. Dann überfiel mich Verlegenheit, und ich stellte die Tasse auf den Tisch.
    
    Silvia Linnemann kauerte vor mir und strich mir die feuchten Strähnen aus der Stirn. Ihre schwarzblauen Augen musterten mich eingehend. Ich erkannte Anteilnahme, aber auch Fragen. Ein Hauch von Argwohn. Klar -- gerade hatte sie ihren Ehemann mit einem hübschen, jungen Mädel um den Hals aufgefunden, die zum Gotterbarmen heulte, kaum ansprechbar.
    
    „Tut mir leid", flüsterte ich. „Tut mir leid. Tut mir leid. Tut mir leid."
    
    „Schon gut, Kind." Ein Lächeln, weich. „Sag uns einfach, was los ist."
    
    Mein Blick ging von einem zum anderen. Mara neben mir glitzerten auch Tränen in den schönen Augen. Joss saß gegenüber, mit offenem Mund und bleich wie eine Kaulquappe.
    
    Mike hatte immer noch diesen Ausdruck im Gesicht, der mich so berührte. Doch ich sah auch, wie er das Genick einzog in Erwartung des Berges, der gleich auf ihn niederstürzen würde. Sobald die Praktikantin den Mund aufmachte und allen erzählte, wozu er sie keine halbe Stunde zuvor im Dachstuhl gezwungen hatte.
    
    „Tut mir leid", wiederholte ich und brachte irgendwie ein Lächeln zustande. „Es hat mich nur gerade so erwischt."
    
    „Was denn?" Silvia fragte sanft, aber sie würde keine Ruhe ...
    ... geben.
    
    Ich schniefte und rieb mir die Augen, um Zeit zu gewinnen. Das half nicht. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Trümmerfeld. Kein Plan, keine smarte Ausrede. Ich konnte nur bei der Wahrheit bleiben und versuchen, durch ein paar Lücken alles ins rechte Licht zu rücken.
    
    „Mein Vater hat mich rausgeworfen", begann ich stockend. „Vor ein paar Tagen, direkt nach dem Abi. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Ich dachte, wenn ich dieses Praktikum bekomme, dann habe ich erst mal einen Platz, wo ich unterkriechen kann. Ich war bereit, alles dafür zu tun. Alles! Aber als ich gerade hörte, dass es noch andere Bewerber gibt, und dass ich vielleicht nicht genommen werde, da..." Ich schloss mit einem kläglichen Schulterzucken und schlug den Blick nieder.
    
    Doch die abgrundtiefe Erleichterung in Mikes Augen hatte ich gesehen. Schon wieder!, überlegte ich abwesend. Schon wieder schützte ich meinen Vater, obwohl der das bestimmt nicht verdient hatte. Warum nur? Lernte ich es nie? „Das tut mir so leid für dich." Silvia nahm meine Hände und drückte sie.
    
    „Du hast das Praktikum, Siena", hörte ich Mikes schwankende Stimme. „Du bist weitaus qualifizierter als die anderen Bewerber. Ich wollte es nur nicht gleich sagen, sondern eine Nacht über die Entscheidung schlafen. Das mache ich immer so."
    
    „Das ist toll!" Mara drückte mich. „Ich wollte gleich, dass du den Job kriegst und über den Sommer bei uns wohnst. Das wird bestimmt, als hätte ich eine Schwester."
    
    Ich lachte und schluchzte gleichzeitig ...