1. Kreuzfahrt I


    Datum: 08.08.2020, Kategorien: Schwule Erstes Mal Inzest / Tabu

    ... unterschreibe ich in der Liste, woraufhin er mir den Schlüssel aushändigt und ich schließe ab. Auf dem Weg zurück zum Deck winken mir die beiden schon aus der Bar zu, die sich für einen Fensterplatz entschieden haben. Das Festland ist nur noch als blasser schmaler Strich am Horizont zu sehen und die Sonne steht schon ziemlich tief über dem Wasser. Es dürfte jetzt so zwischen fünf und sechs Uhr am Nachmittag sein.
    
    Die beiden stehen auf als ich komme und stellen sich vor: der hagere mit langem Haar heißt Ludger, der Clown mit süßem Po heißt Ben und nennt seinen Kumpel Lutz. Wir schütteln uns noch die Hände, als der Kellner vorbeiläuft. Spontan winken wir ihn herbei und versuchen uns noch im Stehen auf ein Getränk zu einigen. Da das Schiff unter französischer Flagge läuft, gehen wir davon aus, daß es an Bord einen trinkbaren Pastis gibt, der sich gut vorm Abendessen als Aperitif eignet. Als die erste Runde mit einer riesen Karaffe voll Wasser und Eis gebracht wird, ist unser Gespräch schon in vollem Gange. Das ist das angenehme, wenn man sich auf Reisen kennenlernt: es gibt immer genug Gesprächstoff und viel zu erzählen, was die Kennlernphase auflockert und nicht so verklemmt und anstrengend macht wie auf unseren heimischen Parties oder in unseren Kneipen und Clubs, wo man immer noch auf die nötige Distanz und Coolness zu achten hat.
    
    Amüsiert lästern wir über das heillose Verkehrschaos und die unmögliche Besc***derung in der Hafenstatt. Ben, der Clown, macht mittels ...
    ... absurder Übertreibungen ihre Suche nach dem Fährschiff zu einer grotesken Komödie. Lutz, der etwas ruhigere, ergänzt immer wieder die Details durch trockene und hintersinnige Kommentare, über deren Pointe man erst beim zweitenmal Nachdenken stolpert. Andere Bemerkungen von ihm muß man sich erst vor seinem inneren Auge ausmalen, um die Komik zu erkennen, die darin steckt. Wir krümmen uns manchmal vor Lachen, in dem auch die Erleichterung über ein kleines bestandenes Abenteuer zu erkennen ist.
    
    Ben läßt seine Darstellung in einer Theorie enden. Er behauptet, das Verkehrschaos käme nicht dadurch zustande, daß immer neue, viel zu große Automengen in die Stadt drängen, im Gegenteil. So groß wäre die Anzahl der Reisenden, die den Hafen suchen, der ja eher klein ist, gar nicht. Es sind nur Unzählige, die sich dermaßen im Labyrinth der Altstadt verirrt hätten und den Hafen schon seit Jahren, ja Jahrzehnten suchen und bis heute noch nicht gefunden hätten, sich mittlerweile in Untote und fluchende Geister verwandelt hätten, die rastlos Tag und Nacht durch die Gassen irrten, wie der Fliegende Holländer über die Weltmeere, und dadurch sämtliche Straßen und Kreuzungen blockierten. So gesehen könnten wir mehr als heilfroh sein, diesem Schicksal entgangen zu sein, daß wir unseren Urlaub unbeschwert fortsetzen dürfen. Worauf wir gleich noch mal einen trinken müssen.
    
    Die Zeit ist vergangen, der Himmel ist orangenrot, wobei die Sonne glühend im Meerversinkt und ich kann nicht mehr ...
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