Kreuzfahrt I
Datum: 08.08.2020,
Kategorien:
Schwule
Erstes Mal
Inzest / Tabu
... unterscheiden, ob dies der dritte oder vierte Pastis ist. Andere Erlebnisse von unserer bisherigen Reise werden erzählt, was man wo unbedingt gesehen haben sollte und wie wir unseren weiteren Aufenthalt auf der Insel geplant haben. Die beiden sind zwar wie vermutet mit dem Auto unterwegs, sind aber auf dem Festland schon viel gewandert, mit Rucksack von Hütte zu Hütte. Sie schwärmen von den Landschaften und Gebirgsseen, die sie sich zu Fuß erkämpft haben. Auf der Insel wollen sie erst mal am Meer relaxen, um dann wieder in den Bergen zu wandern, im gleichen Gebirge, das auch untern Bikern als Geheimtipp gilt.
Natürlich stellen sie auch die unvermeidliche Frage, warum ich als Frau alleine unterwegs bin. Ich erkläre ihnen, daß mich am Motorradfahren besonders die Unabhängigkeit fasziniere, und daß diese mit einem Sozius nur noch halb so groß sei, daß ich es genieße mich frei und ohne Diskussionen durch die Welt zu bewegen, daß es leichter ist, neue Leute kennen zu lernen. Wäre ich mit einem Partner oder, ich schau sie dabei kurz an, Partnerin unterwegs, würden wir jetzt zu zweit in einer Ecke sitzen und ich hätte ihre Bekanntschaft nie gemacht. Daß wir alle drei den ganzen Tag noch nichts gegessen haben, merkt man an der Art, wie wir uns über die Erdnüsse und Schälchen mit Knabberein hermachen, die mit jeder Runde Pastis auf unserem Tisch landen. Doch wir sind zu sehr in unser Gespräch vertieft, um uns über so banale Dinge wie Essen Gedanken zu machen. Und es fängt ja gerade ...
... erst an spannend zu werden.
Ben wendet ein, ob mich nicht schon manchmal die Einsamkeit plagt, wenn ich so lange unterwegs bin. Ich weiß nicht genau ob es seine Art ist oder ob der Pastis im leeren Magen ihn so direkt werden läßt, jedenfalls fügt er mit einem schelmischen Grinsen hinzu:
“Ich mein’ vor allem in der Gegend zwischen den Beinen.”
Die Frage war nicht aufdringlich gestellt , sondern eher etwas unschuldig und jungenhaft, so daß ich schmunzeln muß. Wie eine Lehrerin ihrem Schüler erkläre ich ihm, daß ich Bikerin bin, nicht Nonne.
“Wer alleine durch die Welt pilgert, hat deswegen noch kein Zölibat abgelegt. Und außerdem, was ist mit euch, wo habt ihr eure Frauen gelassen?”
Lutz läßt sich liebevoll gegen seinen Kumpel kippen und erklärt, nicht ohne Triumph:
“Wir haben ja uns.”
Ich lächle wissend und entgegne:
“Das hab’ ich mir schon gedacht.”
Ben wird ernster und sagt, er fände es schon schön, wenn man schöne Augenblicke oder Landschaften mit seinem Liebsten teilen könne. Und außerdem sei es auf Reisen wie in der Diskothek oder auf einer Hochzeitsfeier, überall nur Pärchen.
Ich gebe ihm recht:
“Ja, ich gehe auch nicht davon aus, daß ich auf so einem Trip den Partner fürs Leben finden werde. Aber man trifft schon hier und da auf Leidensgenossen, was die Einsamkeit zwischen den Beinen betrifft.”
Indem ich das sage, schaue ich ihn an und erzähle, nicht ohne Stolz, von meiner heißen und ereignisreichen Nacht mit einem gut gebauten Mönch ...