Alter Bulle Teil 11
Datum: 13.09.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
... Hof gelassen hatte. Immerhin waren sie trotzdem bereit, mit der Klassenfeindin ein Foto zu machen, auf dem alle breit grinsten und nicht Tom, sondern der Drummer seinen Arm um Julias Schultern gelegt hatte. Freundlicherweise liess er seine Hand dort oben und ersparte mir ermahnende Worte.
Was Julia bei ihrem Geständnis über ihren Musikgeschmack nicht einkalkuliert hatte, war die Tatsache, dass nun vier passionierte Künstler versuchen würden, ihr argumentativ die Feinheiten ihrer Kunst näherzubringen. Ich sah mir das Spiel amüsiert an, während dem sie versuchte, den Kerlen nicht weiter vor den Kopf zu stossen, mir aber immer öfter kurze Blicke zuwarf mit denen sie darum bettelte von dieser wohlmeinenden aber nervigen Gesellschaft erlöst zu werden.
Ich beschloss, sie noch ein wenig länger zappeln zu lassen und machte mir derweil so meine eigenen Gedanken. Gefühlt hatte ich die letzten beiden Tage weniger mit Arbeit und Sex als mit Arbeit und psychologischer Beratung zugebracht. Das war zwar nötig gewesen, half aber auch nicht wirklich weiter. Wenn überhaupt band ich Julia emotional nur noch stärker an mich, wenn ich so weiter machen würde. Sie war zwar langsam aber sicher wieder in der richtigen Richtung unterwegs, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich einige Tatsachen noch einmal klar und deutlich zum Ausdruck bringen musste.
Ihren Trost und ihren Halt sollte sie sich bei Jens suchen und ich entschied mich, ab jetzt wesentlich weniger auf ihre Ängste einzugehen und ...
... viel mehr den strengen Zuchtmeister und Bullen herauszukehren. Dieser Helikopter würde nicht mehr bei jeder kleinen Krise aufsteigen und kreisen. Ich fühlte mich schon viel zu oft wie ein Ersatz-Papa für die beiden. Von nun an würde ich Julias Körper und die Köpfe dieses enthusiastischen Pärchens ficken und basta. Eine gut abgerichtete Jungsklavin war das eine, eine verunsicherte Frau mit Persönlichkeitsproblemen das andere. Ich würde mich ab jetzt auf die erste der beiden konzentrieren und wenn das die Affäre schneller und heftiger zu Ende brennen liess, sollte es eben so sein. Das ganze komplizierte Drumherum war passé. Wenn sie wollte, dass ich mehr Kontrolle über sie und ihren Mann ausübte, dann konnte sie das haben. Aber immer nach der klaren Devise: Aftercare ja, Lebensberatung nein.
Ich schnappte mir noch ein Bier aus dem Eimer mit Eis, der neben dem Tisch stand. Wenn ich das ausgetrunken hatte würde ich mich mit Julia zurückziehen und meinen Entschlüssen Taten folgen lassen.
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Wir waren allein im Haus und ich erklärte es ihr. Julia war derart erleichtert darüber gewesen, den Fängen der Metal-Missionare entronnen zu sein, dass sie erst einmal gar nicht begriff, was ich meinte. Also rekapitulierte ich meine Gedanken der vergangenen halben Stunde noch einmal und teilte meinen Entschluss mit ihr. Die Karten waren auf dem Tisch. Friss oder stirb.
Sie stand mir bestimmt eine Minute stumm gegenüber und sortierte die Konsequenzen für sich. Sehr gut. Das war mir ...