1. Die neue Dienerin der Ishtar


    Datum: 14.09.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... und Leben! Nimm das Opfer des Hohepriesters Arkan, deines Jüngers, welches er von sich gegeben hat durch deine neue Dienerin Samchat, welche nun keine Jungfrau mehr ist, sondern deine Dienerin der Liebe und der fleischlichen Lust."
    
    Sie griff hinter die Statue und plötzlich öffnete sich der Mund der Statue. Das Gefäß wurde an diesen Mund angesetzt und in die Statue geleert.
    
    „Angenommen hat die gütige Göttin das Opfer des Arkan und der Samchat! Seid gesegnet alle ihr Mädchen und nehmt Samchat auf in eure Reihen. Bereitet sie darauf, vor, ihren Dienst zu beginnen und zum ersten Mal in den Bogensäulen zu stehen!"
    
    Bahra half mir auf die Beine und dann herunter vom Opferstein. Darauf sah ich etwas Blut, ich musste wohl verletzt worden sein. Ich war etwas benommen, keine Ahnung, ob dies von dem Erlebten oder vom Alkohol herrührte. Sie kniete nieder und bettete meinen Kopf auf ihre Oberschenkel. Die anderen Frauen versammelten sich um mich und wischten mir die Tränen von den Augen. Es tat so gut, in ihrem Kreis zu sein, welche nun meine Freundinnen wurden. Auch Nitschi kniete sich zu mir nieder und sprach wieder in ihrer warmen, mütterlichen Stimme:
    
    „Du hast es geschafft, Samchat! Du bist eine von uns. Herzlich willkommen hier in unserem Kreis."
    
    „Was bedeutet das mit den Bogensäulen?"
    
    „Jetzt beruhige dich erst mal. Das wird dann erklärt werden, wenn es so weit ist."
    
    Leider beruhigte mich diese Aussage nicht. Aber meine neuen Freundinnen und besonders Bahra ...
    ... beruhigten mich, in dem sie hier waren und mich streichelten. Ich wurde ruhiger und war eingeschlummert. Als ich wieder erwachte, lag ich immer noch auf Bahras Knien und ich sah in ihr lächelndes Gesicht.
    
    „Hallo, Samchat, geht es dir wieder besser?"
    
    „Ich weiß noch nicht. Was war das?"
    
    „Nun, unsere Göttin lebt vom Samen der Männer, sei es, dass Männer ihr Geschlecht in eine von uns versenken und dafür Gold bezahlen, das wir ihr in die Hand legen. Oder auch dass bei der Einweihung eines Mädchens sie den Samen des Hohepriesters trinkt, welche er verspritzt, solange er die Jungfrau entjungfert, mit seinem Stab. Es wird erzählt, dass früher Männer, im Lustrausch, ihr Geschlecht ganz abschnitten und es der Göttin in den Rachen stopften. Ob das wirklich so war, ich weiß es nicht. Solche Männer, wie Gilgamesch gibt es ja nicht mehr, welche es der Göttin persönlich besorgen konnten."
    
    „Die Göttin muss unersättlich sein!"
    
    „Das stimmt, das wird ihr auch immer vorgeworfen, von Gilgamesch, dem Held, und den Göttern. Wenn du das Lesen lernst, dann kannst du das selbst entdecken."
    
    „Du kannst nicht nur Bogenschießen, sondern auch Lesen?"
    
    „Lesen und schreiben! Jedes Mädchen hier lernt das."
    
    „So wie die Priester"?
    
    „Wir sind Priesterinnen! Was die Männer können, das können wir schon lange. Wir schreiben hier Liebesgedichte und Liebesgeschichten. Manchmal kommt der Schreiber des Großkönigs und schreibt die Gedichte ab für die Sammlung der königlichen Kammer. Sogar ein Gedicht ...
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