1. Eine nachhaltige Begegnung im Café


    Datum: 13.12.2018, Kategorien: Hausfrauen

    ... Angelpunkt bist DU. Du folgst deinem Herzen oder deiner Lust, ... immer. Mit dem einen Leben, was du hast. Wenn du ein Bedürfnis fühlst, dann folge ihm ...! Aber bau' dir Sicherungen ein, die deinem Wesen entsprechen. Und Mut gehört immer dazu, so oder so. Ich bin gut gefahren damit."
    
    Irgendwie war es eine süße Situation. Einerseits saß Susanne hier als beinahe „Grand-Dame" in ihrem waschechten Chanel-Kostüm, andererseits loderte es noch in ihr, ... die Zweifel allerdings gleich mit. Aber vielleicht war es auch nur der Mangel an positiver Übung.
    
    Der Ober kam und brachte zwei Gläser mit perlendem Sekt. Ich nahm das Glas, sie auch ...
    
    „Auf deinen Mut, Susanne!"
    
    Jetzt erfasste ich ihre Hand auch mal, drückte sie, hob sie sanft an, und hauchte ihr einen Handkuss auf ... Diese charmante Geste kam an und passte auch gerade. Sie errötete leicht.
    
    „Peter, ... was machst du da ...?", sie verlegen.
    
    „Na jaaa, mir is gerade so. Susanne, du bist mir sympathisch, will dir ich mal sagen."
    
    Sie: „Mmmh, manchmal hat man auch mal Glück, wenn man sich umschaut ... und sich traut, was?"
    
    Wir lachten und genossen unseren „Fürst Metternich". Sie wurde deutlich lockerer und erzählte etwas mehr von ihrer Familie, ihrer Jugend, den eigenen Kindern, ihrem Mann, danach von ihren zwei etwa gleichaltrigen, „aufgeweckten" Freundinnen, die sich im Alter noch nicht ganz abmelden wollten.
    
    Es war ein kleines, durchaus normales „Durcheinander" verschiedener Moralwelten bei ihr. ...
    ... Aber Susanne redete sich allmählich auch „warm" dabei, öffnete ein kleines Stück ihrer Seelenwelt. Sie muss mal ein wildes, junges Mädchen gewesen sein, bevor sie von der kleinbürgerlichen Welt ihrer Familie, ihres Mannes, dem Finanzbeamten, wortwörtlich „gezähmt" wurde. Ich hörte zu und trug eigene Erfahrungen bei.
    
    Sie kam aber von allein immer wieder auf die Themen ihrer Freundinnen zurück. Bei mir konnte sie sich wohl nicht blamieren, dazu war ich zu neu ... und ... und sie vertraute mir, ... offensichtlich. Sie hatte reges Interesse an meinen Erfahrungen, die ihr umgekehrt das vermeintlich Unbekannte erschlossen, ohne selbst ein Risiko einzugehen.
    
    Die zweite Runde Sekt wurde bestellt, diesmal ausdrücklich auf ihre Rechnung, auf ihren Wunsch hin ... Und der Alkohol beschwingte uns. Peu à peu rutschten unsere Sessel näher nebeneinander und schließlich lagen unsere Hände auf dem Tisch schon häufiger mal übereinander. Die Mittagszeit verging allmählich, ganz langsam in den Nachmittag über, der Abend deutete sich leicht an. Den Obern fiel schon unsere ungewöhnlich lange Anwesenheit auf, aber so lange wir eben bestellten ... was sollte es.
    
    Susanne erneut, merklich leicht aufgeregt, immer wieder auf den Punkt kommend: „Meinst du Peter, ich sollte mich mal in 'nem Partnerportal anmelden?"
    
    „Mmmh? Wie gesagt, denk immer dran, was du willst, Susanne. Sex oder eine Partnerschaft? Du musst vor allem Geduld haben dabei. Es sind eben auch ganz viele Blindgänger und Schweine ...
«12...456...12»