Die Mitte des Universums Ch. 065
Datum: 16.09.2020,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... mitverantwortlich war, um dann noch anzufügen: „Aber, klar, es muss schön gewesen sein, Caryl vor dem Einschlafen im Arm zu halten ..."
Nachdem Mavel kurz ‚nicht nur vor dem Einschlafen' gemurmelt hatte, war sie still geworden und setzte sich nun auf einen Oberschenkel und Arm gestützt aufs Bett. Da sie nun quasi hinter mir saß und ich sie nicht ohne Weiteres sehen konnte, legte ich mich -- vollgefressen, wie ich war -- auch aufs Bett, aber dann klingelte mein Telefon. Eine junge Assistentin von der Rezeption sagte mir, dass meine Einzelschülerin kurzfristig abgesagt hatte. Als ich das Mavel berichtete, lächelte sie und sagte:
„Dann haben wir ja noch ein bisschen länger Zeit. Ich muss auch erst um halb sechs ran. Ich räum' erstmal den Tisch ab und geh dann noch schnell aufs Klo. Ich bin gleich wieder da," sagte sie noch im Gehen.
„Soll ich 'was helfen?" rief ich ihr noch hinterher, aber da war sie schon verschwunden.
Ich legte mich nun mit dem Rücken aufs Bett und sah an die Decke. Meine Füße standen aber noch auf dem Boden; ich wollte es mir hier nicht zu gemütlich machen. Da aber auf dem Bett eine Tagesdecke lag, hatte Mavel wohl nichts dagegen, wenn ich es mir einigermaßen bequem machte. Als sie wieder da war, fuhren wir mit unserer Unterhaltung fort, nachdem sie sich wieder wie die Kleine Meerjungfrau auf einen Oberschenkel neben mich gesetzt hatte:
„Nun, Mavel, mal Butter bei die Fische: Sie haben uns ja auch schon einmal von ihrem Freund bei der ...
... Marine berichtet ... Sie sind ... Du bist ..."
„Ja, ich bin bisexuell," fuhr sie mir ins Wort und lachte. „Wenn es das ist, was Sie fragen wollten."
„Jaja," nickte ich. „Ich muss allerdings gestehen, dass ich das schon vermutet habe," sagte ich ihr wahrheitsgemäß.
„Ach, wirklich?" hakte sie nach.
Mir war schon klar, dass man Menschen ihre sexuelle Ausrichtung oft nicht direkt ansah. Aber bei Mavel hier war ich mir ziemlich sicher.
„Naja, Deine Figur und Stimme sind ja eher knabenhaft," sagte ich ihr, obwohl sie das sicher schon wusste.
„Ja, meine Eltern haben auch immer gesagt, dass an mir ein Junge verloren gegangen ist," kicherte sie. „Ich weiß auch nicht ..."
Ich hatte mich früher schon ein-, zweimal gefragt, ob Mavel nicht sogar einen Penis hatte; auch, weil das in diesem Teil der Welt häufiger vorkommt und weil ihre Stimme den drei Ladyboys, denen ich in den letzten sieben Jahren hier in Südostasien begegnet war, ähnelte. Aber ich konnte sie ja unmöglich direkt fragen. Zumindest im Moment noch nicht. Wir hatten zwar schon über eine Stunde geplaudert, aber ganz frei von Hemmungen war es ja nicht gewesen. Ich dachte auch kurz an den laotischen Ladyboy, der bei meiner Nichte im Friseursalon arbeitete, aber definitiv männlicher als Mavel war.
Ich wusste eigentlich gar nicht, ob Mavel sich mit mir, einem älteren männlichen Kollegen, auf eine Diskussion ihre Sexualität betreffend einlassen wollte. Andererseits: mit wem sonst?! Sicher nicht mit den anderen ...