Der Harem der Jungfrauen
Datum: 20.09.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
... sein Auge auf den nächsten Leckerbissen des Königs werfen sollte.
Was war das nun für ein Gang, den sie da tat? Es ging zu ihrer Defloration. War es nicht seltsam, das Debüt als den Höhepunkt zu feiern? War das ein Opfergang, war sie ein Schaf, das ans Messer geliefert wurde? Nein, das konnte sie so nicht sehen. Sie war kein Opfer. Sie hatte Freundinnen und war nicht allein. War es dann ein Bewerbungsgang? Vielleicht eher das. Sie musste diese Nacht den König so beeindrucken, dass er sie wieder rufen ließ. Aber das traf es nicht wirklich. Es war ihr Weg in ihr angestrebtes Amt der Favoritin. Triumphzug, ja sie nannte es im Stillen ihren persönlichen Triumphzug. In dieser Haltung beendete sie diesen Gang. Schaaschgas konnte es deutlich fühlen, wie ein Ruck durch seine Begleiterin ging und sie aufrecht und stolz an seiner Seite schritt. So sollte es sein, dachte er sich.
Offensichtlich waren sie an ihrem Ziel angekommen und hielten vor einer einfachen Türe. Dass der Großkönig hinter einer solch einfachen Türe residieren würde, das wunderte sie. Schaaschgas schloss die Türe auf und führte Esther in den Raum.
Es war noch nicht das Gemach des Xerxes, sondern ein kleines Vorzimmer. Es gab einige Holzfächer, wohl um ausgewählte Sachen hineinzulegen, Ringe oder anderer Schmuck. Sie bereute aber ihre Wahl nicht. Also legte sie nichts in diese Fächer, sondern freute sich auf morgen, wenn sie Dila wiedersehen würde. Viel würde sie wohl zu erzählen haben. Es konnte wenig ...
... Schöneres geben, als eine Freundin zu haben. Sie hatte nichts in der Hand als die rote Rose, welche sie vorhin überreicht bekommen hatte.
Schaaschgas hatte schon die andere Türe einen Spalt weit geöffnet, um die königliche Türe zu hören. Es konnte nicht sein, dass der König nicht als erster in seinem Gemach war. Er war der Gastgeber und empfing seinen Gast, nicht andersherum. Esther biss sich leicht auf ihre Lippen, sie spürte nagende Gedanken in sich aufsteigen. Das Warten bekam ihr überhaupt nicht.
Endlich hörte Schaaschgas die Tür und er wartete noch eine oder zwei Minuten, um dem König Zeit zu geben sich bequem einzurichten. Dann zog er die Türe auf und trat allein in das Gemach ein. Nach einer Verneigung wies er mit seiner Hand auf die Türe, durch welche er selbst gekommen war. Der König nickte und Schaaschgas ging zurück und führte nun Esther in das Gemach. Sie hatte sich noch im Vorzimmer gefasst und betrat aufrecht den Raum. Schaaschgas berührte leicht ihren Handrücken mit seinem und lächelte, dann verließ er das Gemach.
Esther war nun mit dem Großkönig Xerxes allein im Raum. Er saß, mit nacktem Oberkörper und kurzem, schwarzen Vollbart, an einem Tisch. Esther nahm das Lächeln auf und wollte sich hinknien. Doch der König lächelte zurück und verneinte dieses Ansinnen mit seinem Zeigefinger. So blieb sie stehen und wartete auf eine Instruktion.
Zum ersten Mal hörte sie die Stimme des Großkönigs: „Dein Kleid ist doch viel zu schmal, um die Knie richtig spreizen zu ...