1. Argonauta Kapitel 12-22


    Datum: 15.10.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Bildqualität so schlecht, dass man unmöglich eine genauere Beschreibung des Mannes hätte geben können. Annie hatte schon deutlich bessere Aufnahmen des Bigfoot gesehen.
    
    Dann trat sein jüngerer Begleiter heraus, jedoch mit dem Rücken zur Kamera. Er hatte sich nach vorne gebeugt und zog etwas Schweres über die steinernen Treppenstufen. Im ersten Augenblick dachte Annie, dass er einen schweren Sack oder etwas in der Art schleppte. Dann begriff sie, dass es kein Sack war, sondern ein Mensch. Der junge Kerl hatte den Menschen an seinen Füßen gepackt und schleifte ihn die Treppenstufen nach unten. Dann hievte er den leblosen Körper in den Lieferwagen. Der Alte stieg auf der Beifahrerseite ein, während der Jüngere mit einem Putzeimer wieder im Gebäude verschwand. Eine halbe Stunde später kam er wieder heraus, stieg auf der Fahrerseite ein und dann fuhr der Lieferwagen davon.
    
    „Ich brauche davon eine Kopie", sagte Annie fassungslos.
    
    Nun hatte sie es schwarz auf weiß: Donald Singer war tatsächlich entführt worden. Und sie hatte einen Fall.
    
    Kapitel 16: Fraser Island
    
    Vor Urzeiten, als die Welt noch ganz jung und trostlos war, entsandte der große Weltenschöpfer Beeral zwei Geister auf die Erde und gab ihnen den Auftrag, das triste Land in ein Paradies zu verwandeln. Die schöne K'gari und der tapfere Yndingie schickten sich sogleich mit dem Beginn des anbrechenden Tages an, die Erde nach Beerals Vorstellungen zu gestalten. Am Abend, als die Sonne gerade unterging, waren sie ...
    ... fertig. Die erschöpfte K'gari legte sich müde in eine Bucht und schlief ein.
    
    Als sie wieder erwachte, sagte sie zu ihrem Gefährten Yndingie: „Hier ist wirklich das Paradies! Es gefällt mir so sehr, dass ich hier bleiben möchte."
    
    Yndingie sprach zu K'gari: „Das geht nicht. Du bist ein Geist. Und Geisterwesen können nicht in der irdischen Welt bleiben. Geister gehören in die Traumzeit, in die Welt jenseits dieser Welt, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich vereinen und stets Neues schaffen. Das ist dein Platz."
    
    „Aber ich möchte wirklich hier bleiben", bettelte K'gari.
    
    „Wenn du hier bleiben willst", antwortete Yndingie, „dann musst du deine Geistergestalt aufgeben und dich in etwas Gegenständliches verwandeln. Bist du dazu bereit?"
    
    „Ja, das bin ich", antwortete K'gari bestimmt, aber auch mit ein bisschen Wehmut - denn ein irdisches Leben zu wählen, das hieß auch, dass sie Yndingie und die anderen Geisterwesen, ihre Familie, nie wieder sehen würde. Dennoch war sie davon überzeugt, dass es nichts Schöneres in allen Welten gab als diesen Platz und dass sie für immer hier bleiben wollte.
    
    „Also gut", sagte Yndingie, „lege dich dort am Stand ins flache Wasser und schließ deine Augen."
    
    K'gari tat, wie Yndingie ihr befohlen hatte und als sie sich in den weichen Sand gebettet hatte, schlief sie tief und fest ein. Während sie schlief, verwandelte Yndingie sie in eine Insel. Ihren Körper malte er in den schillernden Farben des Regenbogens an und er zog ihr ...
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