Argonauta Kapitel 12-22
Datum: 15.10.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... erst mal das familiäre Umfeld des Opfers checken. Vielleicht stoße ich auf etwas, das nach einem Entführungsmotiv aussieht." „Tu das", sagte Frank aufmunternd und klopfte ihr auf die Schulter. „Wenn du Hilfe brauchst, wir können uns gern zusammensetzen und deinen Fall gemeinsam durchgehen."
„Das würdest du tun? Du hast doch selbst so viel zu tun", sagte Annie.
„Manchmal muss man sich mit irgendetwas anderem ablenken, wenn man beim eigenen Fall nicht weiter kommt. Außerdem ... ich mag dich. Du hast ein gutes Bauchgefühl, das merkt man."
Annie spürte, wie sie errötete. „Danke, aber ich glaube, dass ich das Angebot nicht annehmen kann."
„Natürlich kannst du", sagte er. Dann drehte er sich zum Gehen um.
Plötzlich hatte Annie eine Eingebung.
„Hey, Frank?", sagte sie.
Goldstein blieb stehen und drehte sich um. „Ja?"
„Du hast doch etwas von Schuhabdrücken gesagt, die ihr an eurem Tatort gefunden habt."
„Ja, stimmt. Wir haben einen gefunden."
„Kannst du mir sagen, was für einer das war?"
„Da müsste ich in meinen Notizen nachschauen, warte kurz."
Er zückte einen kleinen Notizblock. Frank blätterte einige Seiten herum, dann sagte er: „Turnschuhe von Adidas.
„Weißt du auch, welche Größe?", hakte Annie aufgeregt nach.
„Augenblick ... Größe zweiundvierzig."
Kapitel 20: Montana
Renner brüllte wie am Spieß. Nicht so sehr, weil die Wunde in seinem Oberarm heftig pochte und schmerzte, sondern weil er wütend war. Wütend auf das Arschloch, das ...
... ihn abgestochen hatte. Wütend auf Jürgens, dem er die ganze Scheiße zu verdanken hatte. Und wütend auf sich selbst, weil er auf diesen billigen Taschenspielertrick hereingefallen war wie ein Amateur. Provisorisch hatte er die Wunde mit einem Stoffstreifen abgebunden. Mehr konnte er im Augenblick ohnehin nicht tun. Singer hatte die Schlüssel, also war er vorerst in seinem Gefängnis eingesperrt, bis Jürgens ihn befreien kommen würde.
Natürlich hatte er sein Smartphone nicht bei sich gehabt, als Singer ihn mit der Glasscherbe abgestochen hatte. Es hätte ihm ohnehin nichts genutzt, denn in diesem Bunker unter der Erde gab es keinen Empfang.
Wutentbrannt schnaubte Renner und während er wartete, schmiedete er finstere Rachepläne. Wenn er Singer in die Finger bekam, würde er ihm die Kehle durchtrennen, ihm die Eier abschneiden und sie dem hässlichen Sack in die Fresse stopfen. Oder er würde ihn mit Benzin übergießen und ihn dann anzünden wie eine Strohpuppe. Oder ... Nein, das würde Jürgens sowieso nicht erlauben. Im Augenblick war Singer unantastbar. Leider brauchten sie den Kunsthistoriker lebend, vorerst zumindest. Wenn sie aber erst hatten, was sie wollten, dann würde Singer eines grausamen Todes sterben.
Renner hatte viel Blut verloren. Die Wunde hatte zum Glück endlich aufgehört zu bluten, nachdem er sie abgebunden hatte. Er fühlte sich trotzdem benebelt. Sein Blick war verschwommen und es kostete ihn Mühe, wach zu bleiben. Immer schwerer wurden seine Augenlider, fielen ...