1. Die Agentur 03


    Datum: 15.11.2020, Kategorien: BDSM

    ... Zunge Einlass forderte. Marie öffnete die Tore und gab sich Lisas kundigen und erfahrenen Händen hin. Eine kostbare Minute erkundeten die beiden Frauen zärtlich gegenseitig ihre Körper, dann gab Lisa der blonden Frau, die sie gerade verführt hatte, einen frechen Kuss auf die Oberlippe und trat einen Schritt zurück. Marie wollte ihr folgen, aber die Kette an dem stählernen Halsband, das nun um Maries Hals lag, riss sie zurück.
    
    "Sachte", grinste Lisa. "Du musst das schon öffnen, wenn du hier wieder heraus willst." Sie zwinkerte Marie zu und machte die atemlose blonde Frau auf einen Mechanismus an der Schelle aufmerksam. Marie fummelte fahrig daran herum und mit Lisas Hilfe schaffte sie es schließlich, die Schelle von ihrem Hals zu lösen.
    
    "Das war ...", setzte sie an, wurde aber von Lisas Zeigefinger auf ihren Lippen unterbrochen. Marie ließ es unwillkürlich geschehen und senkte den Kopf.
    
    "Das war genau das, was es sein sollte, Liebes", sagte Lisa sanft. Dann zog sie ihr Gegenüber in ihre Arme. Das gab Marie, die in den letzten Minuten eine wilde Achterbahnfahrt aus Anspannung, Angst, Verwirrung und Geilheit durchgemacht hatte, den Rest. Sie war erschöpft von dem langen Tag und ihr Geist sagte ihr, dass es nun genug war. Ohne, dass sie es merkte, begann sie zu weinen. Es war kein schlimmes Weinen, es ...
    ... lag keine Trauer darin. Es war einfach nur ein Zeichen dafür, dass Marie es endlich geschafft hatte, die Vergangenheit loszulassen. Was sie hier in den wenigen Stunden ihrer Anwesenheit gesehen und erlebt hatte, ließ keinen Zweifel: Marie hatte wirklich und wahrhaftig ein zweites Leben begonnen. Und es schien ihr zu gefallen.
    
    Eine gute Stunde später saßen die beiden Frauen im Speisesaal und genossen jeweils eine heiße Tasse grünen Tees. Die Sonne war hinter dem Berggipfel verschwunden und so war draußen bereits Dunkelheit aufgezogen. Lisa hatte Marie Zeit gelassen, ihre neu gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten, und keine weiteren Gespräche forciert. Sie hatte Fräulein Schmidts Auftrag erfüllt und Marie erprobt, wie Lisa selbst vor Jahren erprobt worden war. Geistig machte sie sich eine Notiz: Maries Wille, sich auszuliefern, war nicht aufgesetzt, ihre Veranlagung nicht künstlicher Natur oder gar vorgetäuscht. Nein, Marie sehnte sich nach Orientierung, nach Halt - und nach Lust. Aber auch nach Wertschätzung, Bewunderung und - Liebe?
    
    Marie war, ob sie das selbst schon wusste oder nicht, die perfekte Kandidatin.
    
    Das letzte, was Lisa zu Marie an diesem Abend sagte, war: "Morgen steht das Fotoshooting an, Liebes. Das werden tolle Bilder von dir. Ich kann es kaum erwarten, dir ein Halsband anzuziehen ..." 
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