Die Agentur 03
Datum: 15.11.2020,
Kategorien:
BDSM
... abzuwarten nach Maries großem Koffer. Marie akzeptierte das einfach und nahm instinktiv den kleineren an sich.
"Wollen wir? Ich steh im Parkhaus unten."
Ohne eine Antwort abzuwarten, schritt Lisa los. Während die beiden durch den Luzerner Bahnhof schritten, entspann sich eine ungezwungene Unterhaltung. Lisa fragte nach der Reise, Marie antwortete. Marie fragte nach der Agentur, Lisa hielt sich bedeckt. Marie verstand rasch, dass Lisa sich gerne mit ihr unterhielt, aber zumindest, bis sie das Auto erreicht hatten, blockte Lisa alles, was die Agentur betraf, geschickt ab.
Marie empfand widerwillig Bewunderung: Sie hielt sich selbst für eine Person, die durchaus parlieren konnte und in einem Wortgefecht mit Säbel, Entermesser und Kanone umgehen konnte, aber ihre Breitseiten prallten an Lisas Bordwand ab wie ein Tennisball an einer Betonwand. Erst, als sie beide im Auto saßen und die Fahrt begonnen hatte, sagte Lisa entschuldigend:
"Nun können wir offen sprechen, Marie. In Zeiten von Smartphones und allgegenwärtigen Mikrofonen und Kameras besteht die Agentur darauf, in der Öffentlichkeit möglichst wenig zum Gesprächsthema zu werden. Das ist ein Verhalten, was auch du dir zu eigen machen musst. Eher früher als später."
Geschickt lenkte sie den Wagen durch den Luzerner Verkehr und ließ Marie nun Raum, ihrerseits Fragen zu stellen.
"Wohin fahren wir denn nun?" Das brannte Marie mittlerweile ziemlich unter den Nägeln.
"Auf den Kirschhof. Das ist ein ...
... Gebäudekomplex, der allein der Agentur gehört. Der Kirschhof liegt auf einem der Berghänge am See."
"Ähm ... wie weit ist es dahin?"
Lisa schmunzelte, was Marie nicht verborgen blieb.
"Vielleicht eine Stunde mit dem Auto. Hast du's eilig?"
Die kleine Spitze verfehlte völlig ihr Ziel und Marie schwieg unbeeindruckt.
"Der Kirschhof liegt ziemlich abgelegen.", fuhr Lisa schließlich fort. "Da große Teile des Berges Privatgelände der Agentur sind, sind wir dort auch vor Touristen sicher. Wir haben unsere Ruhe und vor allem die Privatsphäre, die wir für unsere Arbeit und unsere Klienten benötigen. Warte nur, bis wir erstmal da sind. Ich hab mich sofort in diesen Ort verliebt."
"Hm", machte Marie. Nun, da sie die Antwort auf ihre dringendste Frage kannte, wusste sie nicht so recht, was sie damit anfangen sollte.
"Hm?", machte Lisa sie belustigt nach. "Mir wurde gesagt, du wärst eine eloquente Lady."
Der Scherz sollte die Stimmung auflockern, aber Lisa bemerkte rasch, dass auch dieser Spruch sein Ziel verfehlte.
"Nichts für ungut, Liebes. Du bist sicher erschöpft von der Reise und fragst dich, was das alles bedeutet. Den meisten Neuen geht es so."
Nachdem sie Luzern verlassen hatten, öffnete sich die Landschaft vor ihnen und die Sonne präsentierte den See erneut mit all seinen Vorzügen. Die Fahrt ging erst am Ufer entlang, dann stetig bergauf, und dann kam der Mercedes zum Stehen. Marie erkannte einen Zaun, mit Stacheldraht oben bewehrt, und eine Schranke, die ...