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Gegen alle Widerstände
Datum: 29.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,
... Brust. War sie etwa eifersüchtig? Nun, Marianne war eine gute Freundin, sie war auch geschieden und genoß Gregors Bewunderung und Aufmerksamkeit ganz offensichtlich. Aber Tanja hatte sie gefressen. Deren Verhalten ging ihr gehörig auf den Zeiger. Die benahm sich Gregor gegenüber wie ein Teenager und baggerte ihn an, dabei war sie verheiratet, hatte zwei Kinder und (ha!) sie war immerhin doch zwei Jahre älter als sie. Aber was empfand „sie" für Gregor Gerber? Sie war sich unschlüssig. Brauchte sie überhaupt einen Mann? Fehlte ihr etwas? Wenn sie ehrlich war, ja! Es fehlte ihr ein Freund, mit dem sie ihre Freuden und Sorgen teilen konnte, der ihr zuhörte, wenn sie etwas zu sagen hatte und der auf sie einging. Seit sie sich so abgekapselt hatte, gab es außer ihren Eltern niemand mehr, mit dem sie über alles reden konnte und wo sie ihr Herz ausschütten konnte. Und ganz bestimmt fehlte ihr bei aller Selbstständigkeit ein starker Mann, an dessen Schulter sie sich anlehnen und ausweinen konnte, wenn Kummer und Schmerz sie überkamen und der er die Liebe und Zärtlichkeit geben konnte, die sie so vermisste. Denn die bestimmende und selbstbewußte Frau war sie nur nach außen hin, für die anderen. Es fehlte ihr der Partner, mit dem sie etwas unternehmen konnte und der ihren Mädchen ein guter Freund oder vielleicht sogar Vater sein konnte. Zu dritt waren sie auch eine Familie, aber es fehlte irgendetwas. Ein Mann, der stark genug war, ihre wechselnden Stimmungen und ...
... Launen auszuhalten, unter denen sie seit ihrer Scheidung litt. Ein Mann wie Gregor? Vielleicht, Silke war sich da nicht ganz sicher. Oder doch? Nachdem sie ihn geohrfeigt hatte, würde der ganz bestimmt nichts von ihr wissen wollen. Himmel, es half nichts, wenn sie sich verrückt machte. Ihre Kinder würden bald da sein und so ging sie in die Küche, um das Essen vorzubereiten. * * * "Entschuldigen Sie bitte, würden Sie von uns beiden auch eine Zeichnung machen?" Gregor blickte auf und sah zwei junge Mädchen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Was waren die beiden hübsch und niedlich. Die Jüngere hatte lange hellbraune Haare und war sehr schlank, die Ältere hatte eine modische Kurzhaarfrisur, aber schon eine ausgeprägte weibliche Figur, die Gregor vage an jemanden erinnerte. Er stand auf und bot den beiden einen Platz an. "Selbstverständlich male ich euch", sagte er. "Wann hat ein Künstler denn schon einmal die Gelegenheit, zwei so schöne junge Damen zu porträtieren." Die beide erröteten und wirkten ein wenig verlegen. "Entspannt euch, es wird nichts passieren. Alles ganz harmlos. Verhaltet euch ganz normal. Möchtet ihr etwas trinken?" Gregor holte am Tresen zwei Cola und begann mit den ersten Skizzen. "Seid ihr Schwestern?", wollte er wissen. "Ja", sagte die Ältere und deutete auf die Jüngere. "Das ist Daniela und ich bin Alexandra." "Schön, Alexandra, dann lehne dich zu Daniela, lege deinen Arm um ihre Schulter und schaue nach vorne Richtung ...