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Gegen alle Widerstände
Datum: 29.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,
... Tresen. Und du, Daniela, blickst zu deiner Schwester empor, als wenn du sie etwas fragen wolltest. Ja, gut so, bleibt so für zwei, drei Minuten, wenn ihr es könnt. Für wen soll denn das Bild sein? Für euch oder für jemand anderes?" "Das ist für unsere Mama. Sie hat nächsten Monat Geburtstag und wir wollen ihr etwas ganz persönliches, etwas besonders schenken. Nicht Pralinen oder Blumen wie jedes Jahr." Gregor nickte zustimmend und sein Bleistift huschte rasend schnell über das Papier und die ersten Umrisse der beiden erschienen wie aus dem Nichts. "So, jetzt könnte ihr euch wieder normal hinsetzen und entspannen. Der Rest dauert noch eine Weile." Gregor plauderte mit den beiden noch eine ganze Weile, denn sie schienen es nicht eilig zu haben. Er erfuhr, dass sie Ferien hatten, auf welche Schule sie gingen und was ihr Hobbys und Interessen waren. In der Zwischenzeit machte er das Bild fertig und fertigte von jeder noch ein Portrait an. "Soll ich irgendetwas zu dem Bild schreiben?", wollte er wissen. "Ja, das ganz lieb von Ihnen. Wenn Sie mit schöner Schrift "Für die beste Mama der Welt" darauf schreiben könnten, dann setzen wir unseren Namen darunter und geben es ihr zum Geburtstag." "Wie heißt denn eure Mutter?" "Silke." Gregor erstarrte. "Doch nicht etwa Silke Hallmeier?" "Ja, das ist unsere Mama. Stimmt vielleicht etwas nicht?", wurde er von Alexandra gefragt, die seinen ungläubigen Blick bemerkt hatte. "Nein, nein", beeilte er sich ...
... zu versichern, "es ist alles in Ordnung. Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie eure Mama ist. Sie wirkt doch selbst noch so jung, dass ich kaum glauben kann, dass sie zwei schon fast erwachsene Töchter hat." Daniela und Alexandra wurden etwas rot vor Verlegenheit, aber Gregor bemerkte auch, dass seine Bemerkung von den "fast erwachsenen Töchtern" bei ihnen runterging wie warme Butter. Diese beiden hübschen Mädchen gehörten also zu Silke, die ihm eine „gechlöpft" hatte, zu Watschen-Silke, wie er sie insgeheim nannte? Er schluckte. Dann schrieb er: "Für Silke, die beste Mutter auf der Welt" und lies die beiden unterschreiben. "Wartet noch kurz, ich male für eure Mutti auch noch ein kleines Geburtstagsbild." Er zeichnete einen schönen großen Blumenstrauß, setzte links und rechts ein kleines Portrait von Daniela und Alexandra daneben und zeigte es den beiden Mädchen. Die nickten zustimmend und würden es ihrer Mutter übergeben. Gregor bat sie ihm noch einen Umschlag im Markt zu besorgen und gab ihnen das Geld mit. In der Zwischenzeit schrieb er unter den Strauß: "Es ist wahr, für die beste Mutter der Welt und die schönste Frau im ganzen Schwarzwald. Alles Liebe und Gute zum Geburtstag von Gregor Gerber, alias Gröbner, alias das Ekel und der Unsympath." Er faltete seine Geburtstagskarte zusammen als die Mädchen mit dem DIN A3 Umschlag zu ihm zurückkamen. Bilder und Karte verschwanden im Umschlag, den Alexandra dann zuklebte. Sie blickte Gregor entschuldigend ...