1. Zwei Seiten


    Datum: 12.12.2020, Kategorien: BDSM

    ... zurückhaltend, bzw lehnte entsprechende Vorstöße klar ab. Wenn die wüßten auf was ich stehe wäre das Interesse vermutlich eh gesunken. Aber ich wollte eine dominante Frau, eine der ich mich ausliefern und unterwerfen könnte, eine die mich unter ihren Stiefeln zertreten würde, um mich dann wieder in ihren Armen aufzufangen und zu trösten.
    
    Und am liebsten eine mit der ich hin und wieder auch die Rollen tauschen könnte.
    
    Wie hatte mein Blind Date gesagt? Pervers! Pah, ich nenne es Leidenschaft. Und ich hatte eine Frau getroffen, die mich genau im Kern dieser Leidenschaft gepackt hatte. Schon wieder kreisten meine Gedanken um sie...
    
    Und dann erreichte mich ihre Nachricht auf meinem Handy:
    
    ‚Hallo Perversling, hast du dein Blind-Date mit mir schon verdaut?'
    
    Ich hatte gerade Pause und so tippte ich gleich eine Antwort:
    
    ‚Oui Madame, und ich träume noch immer von Ihnen.'
    
    ‚Du bist süß. Magst du mich wiedersehen?'
    
    ‚Oui Madame. Nichts lieber als das'
    
    ‚Samstag bin ich auf einer kleinen SM Party und ich brauche noch ein Spielzeug...'
    
    ‚Madame, ich bitte Sie untertänigst mir zu erlauben Sie als Ihr Spielzeug begleiten zu dürfen.'
    
    ‚Huh, du schreibst aber vornehme Sätze.'
    
    Und gleich darauf schrieb sie noch:
    
    ‚Ich mag das. Laß dir ein geiles Outfit einfallen und sei Samstag pünktlich um acht da. Adresse schick ich dir noch.'
    
    ‚Merci beaucoup Madame.' kratzte ich noch ein wenig Schulfranzösisch zusammen.
    
    Und dann bekam ich die Adresse.
    
    Ich hätte ...
    ... singen und tanzen können vor Freude, aber in diesem Moment kam die kleine Lotta um die Ecke:
    
    „Paul, die Cecile läßt sich nicht von mir fangen auf der Koppel, die läuft immer weg!"
    
    Und da war auch der Alltag schon wieder präsent. Ich ging mit Lotta zur Koppel um das widerspenstige Pony zu fangen und anschließend gab ich wie gewohnt meine Reitstunden.
    
    Ich mußte am Samstagnachmittag sogar ein paar Stunden absagen, die ich eigentlich etwas weiter weg, an einem andern Hof hätte geben sollen, aber um nichts auf der Welt würde ich die Gelegenheit versäumen wollen SIE wieder zu sehen. Sie hatte mir zwar ihren Namen gesagt (Carmen) aber für mich war sie ‚Madame' so wie sie es gefordert hatte. Genauso siezte ich sie aus Respekt, während sie von Anfang an ‚du' zu mir gesagt hatte. Aber irgendwie paßte das, und es manifestierte das Machtverhältnis zwischen uns.
    
    Ich hatte keine Ahnung auf was ich mich da jetzt genau eingelassen hatte. Aber allein die Vorstellung mich IHR auszuliefern brachte mein Blut zum Kochen. Und wenn ich den Nachmittag im Cafe quasi als Vorspiel betrachtete, dann würden die Götter wissen was auf einer richtigen SM- Party noch alles passieren könnte.
    
    Aber erst einmal ging das normale Leben weiter und ich hatte genügend anders im Kopf. Am Mittwoch kam es dann noch zu einem heftigeren Unfall, bei dem eine Reiterin mitsamt ihrem Pferd stürzte und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. So etwas zieht dann auch immer einen Rattenschwanz an ...
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