1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... laut und scheuert auf der Haut. Außerdem fängt sie nach kurzer Zeit an unangenehm zu riechen. Auch das behindert mich."
    
    Kopfschüttelnd zog De-Yong die letzten Schnallen seines Bambuspanzers mit den Bronzebeschlägen fest.
    
    „Wenn wir zusammen unterwegs sind, benötigst du Kleidung. Wir werden anderen Menschen begegnen. Da kannst du nicht nackt sein."
    
    „Ich werde ihnen ausweichen."
    
    „Ausweichen? In der Stadt?"
    
    „Ich betrete keine Städte."
    
    „Ich schon! Ich dachte, du wolltest zum Tempel? Wir müssen durch Dörfer und Städte!"
    
    Betroffen sah Na-Ri ihn an.
    
    „Dann gehen wir eben nachts da durch!", beharrte sie wie ein trotziges Kind.
    
    Natürlich wusste sie, dass es unmöglich war, ungesehen durch eine menschliche Stadt zu gehen. Zumindest in menschlicher Gestalt. Selbst nachts liefen da Wachen. Und durch die vielen Gerüche konnte sie überraschende Begegnungen nicht vermeiden.
    
    „Auch wenn du unsterblich und übermenschlich stark bist, wenn du nackt durch eine Stadt läufst, erregt das aufsehen. Und ein Priester könnte dich bannen."
    
    Das war in der Tat die Gefahr. Ein Bannspruch, und sie war für viele Jahre von einem Ort ausgeschlossen, wenn er von dem Richtigen, mit den richtigen Fähigkeiten ausgesprochen wurde. Und würde sie sich gar als Kumiho offenbaren, würden einige Priester anrücken.
    
    ‚Menschen hatten einfach zu viele Vorurteile gegen Kumihos', dachte Na-Ri. ‚Wir wollen doch auch nur leben, warum duldeten sie uns nicht einfach?'
    
    Aber sie wusste, wann sie ...
    ... sich geschlagen geben musste.
    
    „Wenn wir in die Nähe der Siedlung kommen, werde ich Kleidung anziehen. Zufrieden?"
    
    De-Yong nickte. Mehr konnte er von ihr im Moment wohl nicht verlangen. Nur gut, dass sie zunächst doch nicht zu seiner Einheit aufbrachen. Da sah er noch ganz andere Probleme auf sie zukommen, wenn er die Verbindung mit der Kumiho im Tempel nicht lösen konnte.
    
    Er steckte sein Schwert in den Gürtel, nahm die leere Tasche auf, in welcher die Reisküchlein gesteckt hatten, und sah sich um, ob noch etwas herumlag, was von ihm stammte. Doch da war nichts. Sein Gepäck hatte er in der Schlacht verloren, nun besaß er nur noch, was er am Leibe trug.
    
    „Bereit, wir können los!"
    
    Hindernislauf
    
    „Also, wo müssen wir hin?", fragte Na-Ri.
    
    „Nach Norden. Etwa sechs Tagesmärsche."
    
    Nach einem Blick auf den Sonnenstand fügt De-Yong noch hinzu:
    
    „Wir hätten früher aufbrechen sollen, es ist schon weit nach Mittag. Heute werden wir nicht mehr weit kommen!"
    
    Die Dämonin hob die Tasche auf, aus welcher sie vorhin das Herz genommen hatte.
    
    „Was ist in der Tasche? Noch ein Menschenherz, als Wegverpflegung?", wollte De-Yong wissen.
    
    „Nichts, die Tasche ist leer. Aber sie kann noch nützlich sein. Wir müssen Samshin schließlich etwas mitbringen."
    
    „Also möchtest du Samshin opfern?"
    
    De-Yong wurde misstrauisch. Samshin, auch Göttergroßmutter genannt, war auch die Göttin der Fruchtbarkeit und des Kindersegens.
    
    Weshalb musste die Kumiho dreimal am Tag mit ihm Sex ...
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