1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... „Samurai!"
    
    Sie bückte sich und schlich langsam weiter.
    
    Einen Moment unschlüssig, was sie vorhatte, folgte er ihr schließlich auf gleiche Weise, seine Hand ständig am Schwertgriff.
    
    So leise es ihm möglich war, schlich er hinter der Dämonin her. Sie machte nicht das allergeringste Geräusch, was absolut unheimlich war. Das Knarzen seiner Rüstung, das Rascheln seiner Kleidung, selbst seine mit aller Vorsicht auf den Boden aufsetzenden Stiefel, klangen dagegen laut in seinen Ohren. Doch Na-Ri störte sich im Moment nicht daran. Ihre ganze Konzentration schien nach vorne gerichtet.
    
    Nach etwa 150 Schritten hielt sie an und blieb hinter einem umgefallenen Baumstamm hocken, wo sie sich klein machte und den Kopf einzog. Nun erst sah sie sich zu ihm um und winkte ihn ungeduldig heran, ihn andeutend, dass er vorsichtig und ganz geduckt näherzukommen hatte.
    
    Er ließ sich auf alle Viere nieder und krabbelte zu ihr hin. Dann erhob er sich, und spähte vorsichtig über den Rand des Baumstammes.
    
    In einigen Schritt Entfernung erkannte er ein Lagerfeuer. Daherum hockten einige feindliche Krieger. Der Weg war blockiert.
    
    Er duckte sich erneut und blickte die Kumiho an.
    
    „Was machen wir jetzt?", flüsterte er kaum hörbar.
    
    „Es sind doch nur fünf. Wir werden sie töten. Folge mir, sobald ich loslege."
    
    Ihre Stimme war ebenso leise wie seine gewesen. Und außerdem klang sie so gleichgültig, als hätte sie davon gesprochen, eine Blume zu pflücken.
    
    De-Yong musste schlucken. ...
    ... Immer wieder vergaß er, dass im Körper dieses wunderschönen, nackten Mädchens ein Dämon steckte.
    
    Noch bevor er etwas erwidern konnte, stand sie auch schon auf und hüpfte über den Baumstamm.
    
    Erschrocken hob er seinen Kopf und blickte vorsichtig über den Stamm schauend hinter ihr her. Erwartete sie, dass er ihr helfen würde? Er hatte bereits gegen Samurai gekämpft. Und hatte verloren. Sie waren äußerst fähige Schwertkämpfer, mit denen er sich kaum messen konnte.
    
    Innerlich begann er zu fluchen. Warum noch mal, hatte er sich mit ihr eingelassen?
    
    Yoshimoto war gerade dabei, sein großes Geschäft hinter einem umgestürzten Baum, etwas abseits des Lagerplatzes zu verrichten, als er den alarmierten Ausruf seines Offiziers hörte. Vorsichtig hob er sich etwas hoch und blickte zum etwa 15 Schritt entfernten Lagerplatz.
    
    Nun meinte er seinen Augen nicht zu trauen. Die wunderschönste Frau, welche er jemals gesehen hatte, stand mitten zwischen seinen Kameraden. Die hatten erstaunt ihre Hände an ihre Waffen gelegt, aber sie nicht gezogen. Kein Wunder, denn von dieser Frau ging offensichtlich keine Gefahr aus.
    
    Freundlich lächelnd stand sie unbewaffnet vor den Kriegern, und dabei völlig nackt.
    
    „Wer bist du?", hörte Yoshimoto seinen Kommandanten fragen. „Warum schleichst du hier nackt durch den Wald?"
    
    Die junge Frau legte ihren Kopf schief. Offensichtlich hatte sie verstanden, was Oda gesagt hatte, denn sie antwortete ihm. Allerdings bezweifelte Yoshimoto, dass sein Kommandant ...
«12...181920...76»