1. Kumiho Na-Ri 01


    Datum: 31.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... vertreiben. Und genau das wollte sie nun erfahren.
    
    „Gut, wir haben genug Zeit verloren, lass uns die Truppen umgehen und weiter laufen."
    
    Sie drehte sich um und schritt zurück in die Deckung des Waldes.
    
    * * *
    
    General Konishi Yukinaga von der japanischen Armee blickte missmutig auf den vor ihn am Boden knienden Mann.
    
    Eigentlich war seine Laune heute früh glänzend gewesen. Der Krieg gegen die Koreaner war praktisch nahezu gewonnen. In einigen Tagen würden sie die Hauptstadt erreichen, dann wäre der Sieg komplett. Die vereinigten Truppen Koreas waren komplett vernichtet, und die japanischen Verluste an einer Hand abzuzählen.
    
    Was sollte diese Armee jetzt noch aufhalten?
    
    Doch er hatte die Position nicht erhalten, weil er unbedacht vorging. Der Feind mochte geschlagen sein, trotzdem konnte er seiner Armee noch immer schaden. Wenn sie weiter nach China vorrückten, würde der Widerstand zunehmen. Und spätestens wenn sie auf die gut ausgebildeten, kaiserlichen Truppen stießen, war es wichtig, dass die Moral der Truppe gut war.
    
    Das Gerücht, Böse Geister, Kamis, würden auf der Seite der Feinde kämpfen, wäre da fatal.
    
    Bedächtig überlegte er, ob er diesen Mann nicht einfach hinrichten lassen sollte. Immerhin hatte er feige seine Truppe verlassen. Möglicherweise hatte er sich die Geschichte nur als Ausrede ausgedacht. Aber der Mann schien aufrichtig verängstigt.
    
    „Eine Frau also, und nackt? Und in Begleitung eines koreanischen Offiziers?"
    
    Yoshimoto ...
    ... nickte.
    
    „Ein Ablenkungsmanöver, zweifellos. Die nackte Frau sollte die Soldaten verwirren, während der Mann die Männer hinmetzelte. So ist es geschehen, ganz sicher."
    
    Konishis Worte und Betonungen, ließen keinen Zweifel, wie es gemeint war. Yoshimoto schluckte seinen Widerspruch hinunter und nickte ergeben.
    
    „Ja, verzeiht Herr! Ich muss verwirrt gewesen sein, durch die Grausamkeit der Schlacht. Ich bin nur ein Schreiber, kein Krieger. Natürlich habt ihr in eurer Weisheit alles völlig richtig erkannt. Ich erkenne nun meinen Irrtum!"
    
    „Nun, eigentlich müsste ich dich hinrichten lassen. Aber wie du so treffen sagtest: Du bist Schreiber, kein Samurai. Daher will ich gnädig sein."
    
    Yoshimoto atmete innerlich auf.
    
    „Allerdings", fügte der General hinzu, „möchte ich, dass du eine Beschreibung dieser beiden Personen verfasst. Ich kann nicht dulden, dass unsere Männer hinterrücks ermordet werden. Wir werden die Schuldigen jagen und bestrafen. Und du wirst den Trupp begleiten, den ich zu diesem Zweck aufstellen lasse!"
    
    Am ganzen Körper zitternd warf sich Yoshimoto flach auf dem Boden.
    
    „Alles, nur das bitte nicht, General! Ich kann dem Kami nicht mehr unter die Augentreten. Nie wieder!"
    
    „Entweder das, oder ich werde dich sogleich enthaupten lassen! Außerdem waren wir uns doch einig, dass es kein Kami war. Aber um deinem Seelenheil willen, wird ein erfahrener Priester euch begleiten. Das sollte dich beruhigen!"
    
    Yoshimoto war nicht sicher, ob sofortige Enthauptung nicht ...
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